Zum Derby kommt der Tabellenführer

Am Samstag um 18 Uhr kommt es zum größten Derby innerhalb des Handballbezirks Bodensee Donau. Beim dritten Aufeinandertreffen zwischen der TSG Söflingen und dem TSV Blaustein in der Kuhberghalle geht es nicht mehr nur um die Frage wer der Platzhirsch innerhalb des Bezirks ist, sondern für die Blausteiner geht es nun auch um die Tabellenführung der BWOL. Statt als Dritter den Primus herauszufordern, gehen die Söflinger nach der Niederlage in Neckarsulm als Achter in das Derby.

Mit dem Ergebnis beim Tabellendreizehnten vor Wochenfrist war Trainer Steffen Klett alles andere als zufrieden. „Unsere Leistung trübt die Vorfreude auf das Derby noch, trotzdem werden wir uns entsprechend vorbereiten und das Spiel gegen Neckarsulm abhacken, nachdem wir es analysiert haben. Wir treffen auf einen Gegner, der sicherlich vor Selbstbewusstsein strotzt, der bisher eine sehr gute Runde spielt, der auch zurecht an der Tabellenspitze steht. Sie definieren sich über eine gute Abwehrleistung, nichtsdestotrotz ist es ein Derby, was immer seine eigenen Gesetze hat. Aufgrund der aktuellen Tabellensituation wird Blaustein als Favorit in das Spiel gehen, aber wir werden alles rein werfen, was wir können und haben aus der vorherigen Woche gegen Neckarsulm noch was gutzumachen“, versichert der TSG-Coach.

In der vergangenen Saison ist das Team von Trainer Tim Graf fast abgestiegen, konnte sich gerade so über die Relegation retten, grüßt nun aber als souveräner Tabellenführer von der Spitze und ist dadurch der Favorit in der Kuhberghalle. Als Zwölfter mussten die Blausteiner in die Relegation und trafen in den beiden finalen Spielen auf den TSV Schmiden. Trotz des Hinspielerfolgs mit drei Toren war Blaustein schon mit einem Bein in der Württembergliga. Schmiden führte eine Viertelstunde vor Schluss mit fünf Toren und vier Minuten vor dem Ende immer noch mit drei Treffern. Letztlich behielten die Blausteiner kühlen Kopf in den Schlussminuten und kämpften sich zurück in die Oberliga.

Was hat sich in der dritten Saison nun geändert, dass die Blausteiner auf einmal an der Spitze stehen. Der Grund hierfür ist leicht gefunden. Während man in der ersten BWOL-Saison noch über 32 Tore im Schnitt kassierte, waren es in der vergangenen Spielzeit nur noch 29 Gegentore und in dieser Saison sogar nochmals vier weniger. Dafür sind vor allem zwei Spieler verantwortlich, die ausgerechnet von Söflingen vier Kilometer weiter nach Blaustein wechselten. Mit Samuel Beha im Tor, der zusammen mit Manuel Weinbuch über viele Jahre die Gäste in der Kuhberghalle regelrecht verzweifeln ließ und Adrian Wowra, einer der besten Abwehrspieler der Liga, haben sich die Blausteiner hochkarätig verstärkt. Dass sich Blaustein mittlerweile über die Abwehr definiert zeigen die jüngsten Ergebnisse. Der Aufsteiger aus Konstanz, der die BWOL über die ersten Spieltage anführte, wurde in eigener Halle entthront und konnte lediglich zwanzig Tore erzielen. Auch in Pforzheim kassierte das Team von Tim Graf nur 21 Gegentreffer.

Auf dem Papier werden die Blausteiner Favorit auf die beiden Punkte sein, doch ein Derby hat bisher noch immer seine eigenen Geschichten geschrieben und in denen präsentierten sich die Söflinger bisher immer stark. In den vier Aufeinandertreffen in der Oberliga konnten die Blausteiner noch kein Spiel gewinnen. Drei Spiele entschieden die TSG-Handballer klar für sich, im letzten Spiel in der Kuhberghalle kamen die Blausteiner immerhin zu einem 24:24-Unentschieden.