Nach einer desolaten ersten Halbzeit und eines Fünf-Tore-Rückstands retten die Bezirksliga-Handballer der TSG Söflingen am Sonntagabend zumindest einen Punkt gegen den Tabellenführer in eigener Halle. Am Ende erkämpfen sich die TSG-Handballer sogar die Siegchance, bekommen in der Schlusssekunde allerdings den bitteren Ausgleichstreffer durch die Lustenauer.
Der Trainer der Söflinger, Philipp Eberhardt, war nach dem schmerzhaften Ende der Partie, wie seine Mannschaft sichtlich enttäuscht. „Wir haben in der ersten Halbzeit die schlechteste Halbzeit der Saison gespielt und waren dann folgerichtig mit fünf Toren im Rückstand. Wir haben vorne wie hinten die nötige Konsequenz, Aggressivität und Entschlossenheit vermissen lassen. Nach der Halbzeit haben wir dann genau das auf das Feld gebracht, was uns die letzten Wochen auch ausgezeichnet hat und wir sind dann Stück für Stück wieder heran gekommen. Haben es aber am Schluss leider nicht geschafft, die beiden einzigen Führungen irgendwie über die Zeit zu bringen.“
In das Topspiel des Spieltags zwischen den Gästen, die als Tabellenführer angereist waren, und den drittplatzierten Söflingern, kamen beide Teams nur mühsam in Tritt. Beide Angriffsreihen produzierten einen Fehler nach dem anderen, sodass nach zehn Minuten gerade einmal fünf Tore gefallen waren, davon vier für die Gäste. Auch in den folgenden Minuten wurde des nur wenig besser. In der zwanzigsten Minute waren die TSG-Handballer immer noch mit 5:6 in Rückstand und scheiterten zu häufig am stark haltenden Torhüter der Österreicher. In den folgenden fünf Minuten fiel die Söflinger Abwehr auseinander, Lustenau kam ohne Gegenwehr zu einfachen Toren, in einem Spiel, indem es bisher kein einziges leichtes Tor zu verzeichnen gab. Den herausgespielten Fünf-Tore-Vorsprung nahmen die Gäste mit in die Pause.
Eberhardt schien in der Halbzeitpause die richtigen Worte gefunden zu haben. Die Abwehr zeigte sich wieder verbessert und versuchte aktiv Ballgewinne zu provozieren, was den Söflingern in den ersten Minuten des zweiten Spielabschnitts auch gelang. In der 39. Spielminute erfolgte seit langer Zeit wieder der Anschlusstreffer zum 15:16, jedoch erholten sich die Lustenauer davon und zogen leicht davon. Die fahrlässige Chancenauswertung verhinderte den Ausgleich und eine eventuelle Führung der Söflinger, die sich bis zum Ende allerdings nicht aufgaben. Vier Minuten vor dem Ende erhöhten die Österreicher auf zwei Tore, waren sich schon zu Sieges sicher und verschleppten die Partie zu ihrem eigenen Nachteil. Eine Minute vor dem Ende gelang der TSG durch Ballgewinne und daraus resultierende Gegenstöße die erste Führung der Partie, die Lustenau sofort mit einem Tor beantwortete. 36 Sekunden vor dem Ende nahm Philipp Eberhardt seine dritte Auszeit, um mit dem letzten Angriff das Siegtor zu erzielen, was den Söflingern zehn Sekunden vor dem Ende auch gelang, aber Lustenau kam nochmals in Ballbesitz. Mit einem schnellen Anspiel und einem Wurf der mehrfach abgefälscht wurde, glich der Tabellenführer ein weiteres Mal aus.
„Letztlich tut natürlich der Punktverlust weh mit dem Tor in der letzten Sekunde, aber ich denke, wenn man das ganze Spiel sieht, ist der Punkt absolut in Ordnung und darüber dürfen wir uns nicht beschweren“, so das Fazit des TSG-Coaches.
Durch den gewonnenen Punkt klettern die Söflinger vorerst auf den zweiten Tabellenplatz, haben jedoch mehr Spiele absolviert als die Verfolger und sollten am kommenden Samstag beim TV Weingarten auswärts punkten, wenn sie den Tabellenplatz behalten wollen.
Für die TSG spielten: Oliver Seifried und Michael Kuger im Tor; Alexander Unseld (4/1), Lukas Fimpel (3), Moritz Düsterer (3), Moritz Witzenhausen (3), Felix Frasch (2), Philipp Rauscher (2), Albert Unseld (2), Patrick Klöffel (2), Oliver Schanzel (2/1), Kevin Klein (1) und Thomas Deschler.