Big Points werden in Lehr vergeben

Das zweite Spiel des neuen Jahres ist für die Bezirksliga-Handballer wieder ein Auswärtsspiel – das dritte in Folge. Nach der unangenehmen Aufgabe in Österreich wird die Verteidigung der Tabellenführung im Derby gegen den SC Lehr zu einer großen Herausforderung. Spielbeginn ist am Sonntag um 17 Uhr in der Sporthalle im Ulmer Norden.

Ein Spiel in Lehr gehört zu den schwersten Aufgaben in der Bezirksliga Bodensee-Donau, die man in der Fremde zu bewältigen hat. Die Gastgeber spielen nicht den technisch besten Handball, dafür kämpferisch mit vollem Einsatz und haben ein unangenehmes Publikum hinter sich. Was ihnen auswärts meistens nicht gelingt, gehört in der eigenen Halle zur Tagesordnung. Auswärts gab es bisher nur einen Punkt in Lauterach, dennoch haben sie insgesamt zwölf auf ihrer Habenseite. Die Bilanz zu Hause unterstreicht die enorme Heimstärke. Mit elf Punkten aus sechs Spielen, wurde nur ein Punkt beim Unentschieden gegen Laupheim abgeben, ansonsten hielten sich die Lehrer schadlos.

Trainer Philipp Eberhardt ist sich der Schwierigkeit des Spiels bewusst. „Für uns ist es das dritte schwere Auswärtsspiel in Folge. Man weiß, dass Lehr gefühlt alle Heimspiele gewinnt und fast jedes Auswärtsspiel verliert. Dementsprechend wird das eine richtige Herausforderung unabhängig vom Tabellenplatz.“

Von der Tabellensituation könnte die Ausgangslage für das Derby kaum klarer sein. Die Söflinger stehen mit 19:5 Punkten nach zwölf Spielen mit drei Punkten Vorsprung auf das Verfolgertrio an der Spitze der Bezirksliga, währenddessen Lehr in der unteren Tabellenhälfte auf dem achten Platz mit 12:14 Punkten steht und eher gegen den Abstieg spielt, der dieses Jahr, wie schon lange nicht mehr unvorhersehbar sein wird. In der darüber liegenden Landesliga sind gleich drei Mannschaften aus dem Bezirk vom Abstieg bedroht. In den vergangenen drei Saisons waren die Partien in der Sporthalle Nord für den Tabellenführer immer Big Points. Die Heimstärke der Lehrer steht außer Frage und andere Mannschaften gewinnen nur selten dort, aber die Regel der letzten drei Jahre zeigt, dass ein Aufsteiger dort immer gewonnen hat. Ob Friedrichshafen, Biberach oder zuletzt Ravensburg, alle gewannen ihr Spiel in Lehr und stiegen am Ende der Saison auf.

Das Hinspiel gegen den SC Lehr war der deutlichste Erfolg in der bisherigen Runde. Mit 39 Toren erzielten die Söflinger ihre Bestmarke an geworfenen Toren. Dafür ließ die Abwehr in der letzten Viertelstunden sehr zu wünschen übrig. 25 Gegentore waren nach dem Spielverlauf viel zu viel. Nachdem man über eine dreiviertel Stunde nur vierzehn Treffer kassierte, waren es in der Schlussviertelstunde nochmal elf. Nur die beiden österreichischen Vertreter Bregenz und Lauterach erzielten 26 Tore gegen die TSG.

In Lehr wird es für die Söflinger insbesondere darauf ankommen, dass die Abwehr wieder so stabil steht, wie zum Ende der Hinrunde. Der Schnitt lag bisher bei 21 Gegentoren pro Spiel und mehr Tore sollen die Gastgeber auch nicht erzielen dürfen. Erfreulich ist vor allem, dass wieder der komplette Kader zur Verfügung steht. Abwehrchef Alexander Unseld, der für die notwendige Stabilität sorgt, wird nach seiner Sprunggelenksverletzung wieder dabei sein können. Wenn es gelingt, dass die Abwehr gut arbeitet, rechnet sich der TSG-Coach für sein Team gute Chancen für ein unangenehmes Auswärtsspiel ohne Harz aus. „Das Hinspiel haben wir relativ klar und deutlich gewonnen, aber ich erwarte am Sonntag in deren Halle einen ganz anderen Spielverlauf. Wir wollen natürlich das Spiel, auch wenn es schwierig ist, wieder gewinnen, um unsere Tabellenführung aktiv zu verteidigen.“