Über sieben Monate haben sich die Bezirksliga-Handballer der TSG Söflingen nicht nur ein absolutes Spitzenspiel erarbeitet, sondern haben auch als Tabellenführer die beste Ausgangslage für die Meisterschaft und den damit verbundenen Aufstieg in die Landesliga. Dafür wartet am Samstagabend um 20 Uhr mit dem HC Lustenau ein Gegner auf das Team von Philipp Eberhardt, der in eigener Halle kaum zu bezwingen ist.
Bei noch vier verbleibenden Partien kann das Topspiel eine Vorentscheidung um die Meisterschaft bringen, wenn die Söflinger gewinnen sollten. Dass die TSG im Endspurt die beste Position haben wird, hatte der TSG-Coach vor der Saison nicht erwartet. „Das Spiel am Samstag wird ein echtes Spitzenspiel zwischen Tabellenführer und Verfolger. Das haben wir uns mit einer bisher überragenden Saison verdient.“
Trotz der Tabellenführung der Söflinger und der Siegesserie von zehn Spielen, sieht Eberhardt sein Team nicht in der Favoritenrolle. „Ich denke, dass Lustenau am Samstag der Favorit ist. Sie spielen zu Hause und sind vor allem in solchen Situationen erfahrener. In den vergangenen Jahren haben sie oben mitgespielt, hatten auch diese Spitzenspiele und oft die Relegation. Dadurch hat Lustenau ein Erfahrungsschatz angesammelt, auf den wir nicht zurückgreifen können.“ Neben der Erfahrung für ein saisonentscheidendes Aufstiegsspiel, haben die Österreicher einen weiteren Vorteil, der noch höher zu bewerten ist. In ihrer eigenen Halle sind sie kaum zu bezwingen. Mit Friedrichshafen und Biberach sind in der Vergangenheit zwei Aufsteiger bei der Mission in Lustenau zu gewinnen gescheitert. In dieser Saison ist der Tabellenzweite zu Hause unbezwungen und hat saisonübergreifend vierzehn Heimspiele gewonnen. Zuletzt schaffte es Ravensburg am 03.12.2016 die Zähler aus dem Vorarlberg zu entführen. Die Bilanz von 34 Siegen, einem Unentschieden und sechs Niederlagen in den letzten vier Jahren spricht für sich.
Nichtsdestotrotz wollen die Söflinger auch in Lustenau ihre Serie fortsetzen und damit die Vorentscheidung um die Meisterschaft erzwingen. Bei einem Sieg würde der Vorsprung auf fünf Punkte anwachsen, sodass dann nur noch ein Zähler aus den drei verbleibenden Partien fehlen würde. Bei einer Niederlage würde die Entscheidung wohl bis zum allerletzten Spiel vertagt werden. Während Lustenau nur noch zwei Heimspiele auf dem Programm hat und diese bei ihrer Heimstärke höchstwahrscheinlich gewinnen, hätten die Söflinger noch zwei weitere Topspiele in Ehingen und gegen Laupheim, wo kein Punktverlust mehr möglich wäre und zum Schluss würde noch Weingarten nach Ulm kommen. Um diesen Druck gar nicht erst aufzubauen, wäre ein Erfolg in Lustenau die beste Variante.
Damit der Auswärtserfolg gelingen kann, braucht es eine Verteidigungsleistung wie in den vergangenen Wochen. Der bisherige Saisondurchschnitt von nur zwanzig Gegentoren ist überragend, jedoch wird die TSG ein Angriff erwarten, der zu Hause in der Lage ist mehr als dreißig Tore zu erzielen. Um das zu verhindern gilt es die drei Hauptakteure der Gastgeber auszuschalten. Im Rückraum sind Markus Dangel und Martin Hämmerle, sowie Stefan König hauptverantwortlich für den starken Angriff und müssen in ihren Aktionsräumen eingeschränkt werden. „Wenn wir ein gutes Spiel machen“, so ist sich Eberhardt sicher, „werden wir irgendwann eine Siegchance bekommen und dann müssen wir abgezockt genug sein, um sie zu nutzen.“