Mit einer kämpferisch überragenden zweiten Halbzeit und neunzehn geworfenen Toren gewinnt die Zweite der TSG Söflingen das Topspiel in Lustenau. Trotz vieler Zeitstrafen behielt das Team von Philipp Eberhardt klaren Kopf und setzte sich nach dem Unentschieden zur Halbzeit sukzessive ab. Durch den Sieg gegen den direkten Verfolger ist den Söflingern die Meisterschaft und damit der Aufstieg in die Landesliga nur noch rechnerisch zu nehmen. Es fehlt lediglich ein Zähler aus den verbleibenden drei Partien.
Philipp Eberhardt war beeindruckt vom Kampfgeist seines Teams, nachdem er selbst erst zur zweiten Hälfte an der Seitenlinie stand. Zuvor war er am deutlichen Erfolg der BWOL-Handballer gegen Remshalden beteiligt. „Ich zieh den Hut vor der Mannschaft. Allergrößten Respekt, dass wir diese schwere Aufgabe so gelöst haben, nachdem es zur Halbzeit Unentschieden stand und wir die zweite Halbzeit letztlich dominiert haben. Es war absolut nicht so zu erwarten. Die Mannschaft kann stolz auf ihre Leistung sein.“
Die Ausgangslage vor dem Spiel war klar. Gewinnen die Söflinger das schwere Auswärtsspiel am Bodensee ist ihnen die Meisterschaft in der Bezirksliga kaum noch zu nehmen. Ein Erfolg der Gastgeber hätte sie nochmals auf einen Punkt herangebracht, sodass die Meisterschaft erst mit dem letzten Spieltag entschieden worden wäre. Der Druck lag damit beim Tabellenzweiten. Der Start in die Partie war von Nervosität auf beiden Seiten geprägt. Die Abwehr der TSG war zwar vorbereitet auf das intensive körperbetonte Angriffsspiel der Lustenauer, hatte aber dennoch damit immer wieder Probleme die Spieler festzumachen. In der zehnten Spielminute hatten die Gastgeber mit dem 5:3 die Nase leicht vorne, allerdings ließen sich die Söflinger nicht weiter abschütteln. Mit dem 7:7 war die Partie wieder ausgeglichen und die Führung wechselte bis zur zwanzigsten Minute hin und her. Drei Tore innerhalb von neunzig Sekunden brachte die TSG zwar mit 13:10 in Front. Davon blieben die Gastgeber unbeeindruckt und erzielten im Gegenzug vier Tore in Folge, was letztlich zum 15:15-Unentschieden zur Pause führte.
Das Halbzeitergebnis versprach Spannungspotential für den zweiten Abschnitt. Nach der Halbzeit hatten die Söflinger das Spiel zwar nicht in der Hand, aber führten zumindest mit ein bis zwei Toren bis zur vierzigsten Minute. Zu diesem Zeitpunkt schienen die Gastgeber etwas ermüdet von den zahlreichen, aufreibenden Zweikämpfen, die sie jeden Angriff in Kauf nahmen, um die TSG-Abwehr zu überwinden. Die schwindenden Kräfte des Tabellenzweiten, wussten die Söflinger zu nutzen, wenngleich sie im zweiten Durchgang insgesamt vierzehn Minuten in Unterzahl agieren mussten. Tor um Tor zog man den Gastgebern auf 28:23 und 32:24 spielentscheidend davon. Philipp Eberhardt war von seinem Team beeindruckt, dass es sich trotz der vielen Zeitstrafen und einer lauten, aufgeheizten Halle nicht aus dem Konzept hat bringen lassen. „In dieser Atmosphäre haben wir in der zweiten Halbzeit kaum noch Fehler gemacht und das war der Schlüssel zum Erfolg. Aus den letzten drei Spielen müssen wir noch einen Punkt holen, um die Meisterschaft zu holen. Die erste Möglichkeit haben wir in drei Wochen in Ehingen und diese wollen wir direkt nutzen.“
Für die TSG spielten: Oliver Seifried und Michael Kuger im Tor; Faris Hadzic (8/1), Patrick Klöffel (6/1), Moritz Witzenhausen (6), Alexander Unseld (5/3), Moritz Düsterer (3), Jonathan Linse (2), Oliver Schanzel (2), Albert Unseld (1), Julius Parche (1), Felix Frasch und Thomas Deschler.