Am zwanzigsten Spieltag war es endlich soweit. Die Bezirksliga-Handballer der TSG Söflingen krönten sich am Samstag zu einer rundum perfekten Saison mit dem vorzeitigen Meistertitel in der Bezirksliga Bodensee-Donau. Der 23:16-Erfolg über den Tabellenvierten Ehingen bedeutet zudem den Aufstieg in die Landesliga.
Als der zwölfte Erfolg in Serie schon kurz vor Abpfiff feststand, nahm ein überaus stolzer TSG-Trainer Philipp Eberhardt nochmals eine Auszeit, um seinem Team für eine überragende Saison zu danken. „Was über allem steht ist, dass wir das Auswärtsspiel dann letztlich gewonnen und uns den Punkt organisiert haben, der uns zur Meisterschaft und zum Aufstieg gefehlt hat. Das ist für das Team, Abteilung und den Verein ein sensationeller Erfolg.“
Vor der Saison war nicht zu erwarten, dass die Söflinger am Ende um die Meisterschaft spielen, gar sie auch gewinnen. Überragende Abwehrleistungen machten eine fast perfekte Spielzeit mit dem Höhepunkt im Topspiel in Lustenau möglich. Das Spitzenspiel gestalteten die TSG-Handballer erfolgreich und verschafften sich damit eine luxuriöse Ausgangslage. Nur ein Punkt aus drei Spielen hätte der Zweiten ausgereicht. Um keine Zweifel aufkommen zu lassen, wurde von der Abteilung alles getan, das erste Matchballspiel in Ehingen zu einem Heimspiel zu verwandeln. Es wurde ein kostenfreier Fanbus eingesetzt, der Fanclub der ersten Mannschaft, sowie viele Spieler der Männer- und Jugendmannschaften kamen ebenfalls nach Ehingen, um das Team von Philipp Eberhardt bei ihrer Mission zu unterstützen.
Die Söflinger wirkten in der Anfangsphase verunsichert und nervös. Zwar stand einmal mehr die Abwehr und den Gastgebern fiel nicht besonders viel ein, aber im Angriff war man selbst nicht auf der Höhe. Nach einer Viertelstunde waren gerade einmal sechs Tore gefallen, davon nur zwei für die TSG. Die Zweite erspielte sich immer wieder Chancen und diese wurden frei vor dem Tor verschenkt, sodass Ehingen die Oberhand in der ersten Halbzeit behielt. Nach einem Vier-Tore-Rückstand in der 21. Spielminute kamen die Söflinger, angefeuert von der Tribüne, bis zum Seitenwechsel wieder auf 7:9 heran. Eberhardt hatte so ein Spiel schon erwartet: „Die erste Halbzeit war genauso, wie ich es im Vorfeld gedacht habe. Wir waren nervös, produzierten viele technische Fehler und unsere Wurfausbeute ließ ebenfalls zu wünschen übrig. Mit nur neun Gegentoren waren wir zwar im Soll, aber auch dort waren wir hin und wieder nicht aufmerksam genug.“
In der Halbzeitpause schien der TSG-Coach die richtigen Worte an seine Mannschaft gerichtet zu haben. Die Söflinger legten ihre Nervösität ab und übernahmen die Kontrolle über das Spiel. Der Pausen-Rückstand war bereits nach drei Minuten nach dem Seitenwechsel egalisiert und nur vier Minuten später erzielte Albert Unseld die erste Führung seit dem 1:0. Während bei der TSG nun die große Stärke, die Abwehr, auf das Parkett brachte, schwanden den Ehingern langsam die Kräfte. Über 13:13 zog man mit vier Toren in Folge auf 17:13 davon. Von diesem Rückstand erholten sich die Gastgeber nicht mehr. Spätestens beim 21:15 (54.) war der Wille des Tabellenvierten gebrochen. Mit 23:16 sicherten sich die TSG-Handballer den fehlenden Punkt zur vorzeitigen Meisterschaft, dank einer stark verbesserten zweiten Halbzeit und eines kaum noch zu überwindenden Oliver Seifrieds im Tor, der die noch freien Würfe der Gastgeber oftmals parieren konnte.
Für die zweite Mannschaft der TSG Söflingen ist das der dritte Aufstieg in den letzten fünf Jahren und so hoch spielte die Zweite noch nie. Dass der Weg irgendwann in die Landesliga führt, hätte noch Abteilungsleiter Philipp Eberhardt in den kühnsten Träumen nicht erwartet. Nächste Saison darf sich das Team nun mit vielen neuen Gegnern aus anderen Bezirken, hauptsächlich dem Stauferland, also der Göppinger Umgebung, messen. Zudem werden packende Partien gegen den SC Vöhringen und die TG Biberach auf dem Plan stehen.
Für die TSG spielten: Oliver Seifried und Michael Kuger im Tor; Alexander Unseld (7/2), Faris Hadzic (4/2), Jonathan Linse (3), Moritz Witzenhausen (3), Albert Unseld (2), Felix Frasch (1), Oliver Schanzel (1), Moritz Düsterer (1), Philipp Rauscher (1), Thomas Deschler, Niklas Christ und Patrick Klöffel.