Undankbare Aufgabe zum Saisonauftakt

Am Sonntag um 17:30 Uhr geht für die Oberliga-Handballer der TSG Söflingen eine weitere schweißtreibende Vorbereitung dem Ende entgegen. Zum Rundenauftakt wartet im über zweihundert Kilometer entfernten Heddesheim in der Nordbadenhalle eine sehr undankbare Aufgabe. Ein Kontrahent, der noch von der Euphorie des Aufstiegs und einer erfolgsreichen Saison lebt, ist alles andere als ein Wunschgegner zum Auftakt. Fans, die das Team von Steffen Klett zur hessischen Grenze begleiten wollen, können um 12 Uhr mit dem Mannschaftsbus mitfahren. Abfahrt ist wie gewohnt am Parkplatz des TSG-Geländes.

Über die Sommerpause hat sich bei den Söflinger Oberliga-Handballern so einiges verändert. Neben einem Trainerwechsel stehen den sechs Abgängen auch sechs Neuzugänge gegenüber. An der Seitenlinie wird die Mannschaft nun von Steffen Klett, der vom TSV Owen kam, gecoacht. Der 31-jährige ist vor dem ersten Spiel zuversichtlich: „Wir freuen uns, dass die lange Vorbereitung vorbei ist und dass es endlich losgeht. Uns erwartet mit Sicherheit ein hochmotivierter Aufsteiger, der zeigen möchte dass er in die Liga gehört.“ Bei der Vorbereitung auf das Auswärtsspiel lag für Klett der Fokus besonders auf dem eigenen Spiel. „Da es das erste Saisonspiel ist, können wir natürlich nicht viel über den Gegner sagen.“

Mit der SG Heddesheim ist ein nicht ganz unbekannter Verein wieder zurück in der höchsten Spielklasse in Baden-Württemberg. Die Nordbadener spielten seit der Jahrtausendwende bereits neun Jahre in der Oberliga, sowie ein Jahr in der Regionalliga. Zuletzt war die Spielgemeinschaft jedoch für die eine Liga zu stark und die andere zu schwach. Am Ende der Saison 2014/2015 ging es als Tabellenletzter mit lediglich acht Punkten aus der Oberliga in die Badenliga zurück. Im darauffolgenden Jahr gelang der direkte Wiederaufstieg, sowie anschließend als Tabellenletzter auch wieder der Gang zurück. Mit drei Neuzugängen soll diese Saison nun die Klasse gehalten werden. Insgesamt gab es die Partie zwischen der TSG und Heddesheim schon acht Mal. Die Oberhand im statistischen Vergleich haben mit sechs Siegen ganz klar die Söflinger. Lediglich eine Niederlage und ein Unentschieden musste man hinnehmen, allerdings jeweils in auswärts in Nordbaden.

Manager Markus Brodbeck stuft das Team als gut vorbereitet ein und ist optimistisch, dass dieses Jahr der Saisonstart erfolgreicher verläuft. „Wir haben uns auf der Rückraum Mitte mit Kristo Voika deutlich verstärkt. Auch im linken Rückraum haben wir mit Mathias Salger nicht nur durch seine Größe, sondern auch durch sein Wurfverhalten Qualität hinzugewonnen. Von Leo Vešligaj erhoffen wir uns, dass er die Lücke schließen kann, die Nedim Hadžić hinterlassen hat. Das hat er schon bewiesen und auch schon ansatzweise gezeigt.“ Auf Linksaußen kam Lukas Francik hinzu und auf Rechtsaußen Moritz Bittner. Für Brodbeck endet damit eine jahrelange Suche nach einem Backup für Kevin Kraft. Mit Bastian Klett, dem Bruder des Trainers, wurde zum Ende der Vorbereitung auch eine Lösung im Allroundbereich gefunden. „Bastian kann viele Positionen spielen und sich bei uns zu einem Abwehrchef entwickeln“, so Brodbeck, der sich mit diesem Kader eine bessere Abschlussplatzierung als Platz neun im Vorjahr erhofft. „Nichtsdestotrotz sind wir in den vergangenen beiden Jahren mit 1:7 und 0:8 Punkten in die Saison gestartet. Das wollen wir in diesem Jahr absolut vermeiden. Unser Ziel ist es vor allem das erste Spiel in Heddesheim gleich erfolgreich zu gestalten, deshalb gehört unsere ganze Kraft der ersten Begegnung, sodass wir wirklich mal anders in eine Saison hinein gehen können und nicht direkt nach den ersten Spielen unter Druck stehen.“

Für das erste Saisonspiel kann Steffen Klett unter Vorbehalt auf den gesamten Kader zugreifen. Sicher fehlt lediglich Beidhänder Dennis Hartmann, der studienbedingt nicht zur Verfügung steht. „Ansonsten haben wir mit Kristo Voika, Bastian Klett, Leo Vešligaj, Mathias Salger und Niko Henke fünf angeschlagene Spieler, hoffen aber gleichzeitig, dass sie bis zum Sonntag fit werden und einsatzfähig sind.“