Bittenfeld ist zu stark

Mit dem Sieg im Rücken wollten die BWOL-Handballer auch gegen den Bundesliga-Nachwuchs des TVB Stuttgart erfolgreich sein. Doch das zweite Bittenfelder Team war, allen voran in Person von Martin Kienzle, der dreizehn Mal traf, zu stark für die Söflinger. Durch das 28:31 (11:15) rutschen die Söflinger auf Platz vier ab und die Gäste stehen als Aufsteiger nun alleinig auf Rang zwei.

Nach der ersten Heimniederlage war Manager Markus Brodbeck enttäuscht, denn es hätte durchaus mehr drin sein können. „Bittenfeld hat aufgrund der vielen Fehler, die wir selbst gemacht haben, das Spiel verdient gewonnen. Wir haben es leider nicht geschafft in den Phasen, in denen wir auf ein Tor dran waren, den Ausgleich zu schaffen und das Spiel auszugleichen. Da hat uns in der Abwehr, der letzte Zugriff gefehlt. Wir haben Martin Kienzle gar nicht in den Griff bekommen.“ Brodbeck schmerzt die Niederlage, denn die Angriffsleistung bewertete er ordentlich, dafür lief in der Abwehr wenig zusammen. „Da hat jeder Spieler ein zwei, drei Fehler zu viel gemacht und das war dann der ausschlaggebende Punkt, wieso wir nicht mehr rangekommen sind.“

Bereits vor der Begegnung war klar, dass bei den Gästen fast alles über ihren Bundesliga-Erfahrenen Martin Kienzle laufen wird. Mit über zehn Toren pro Spiel war er hauptverantwortlich für den Erfolg in der Aufstiegssaison. So auch in der Anfangsphase in Söflingen. Von den ersten acht Toren erzielte er die Hälfte. Keine der beiden Mannschaften glänzten über ihre gute Abwehrleistung, eher das Gegenteil war der Fall. Auf beiden Seiten führten die Unaufmerksamkeiten zu einfachen Toren. Nachdem Steffen Klett beim 2:4 aus Söflinger Sicht nach sechs Minuten schon die Auszeit nahm, kämpften sich die TSG-Handballer wieder heran. Über 6:6 und 8:8 blieb das Spiel ausgeglichen bis die Söflinger zu früh abschlossen und darauf mit Gegenstößen antwortete. Ein 5:0-Lauf für die Gäste war die Folge, der aus Inkonsequenz resultierte und den Genickbruch im ersten Spielabschnitt bedeutete. Mit einem 11:15 wurde der Rückstand zur Pause zumindest nicht noch höher.

Nach der Halbzeit drehten die TSG-Handballer den Spieß um und holten den Rückstand Tor um Tor auf. Beim 15:16 war es nur noch ein Tor, was fehlte um wieder gleichzuziehen. „Wir kommen nochmal auf 15:16 ran und bekommen dann über die zweite Welle das 15:17, wo wir kein Foul reinbekommen“, so Brodbeck. Die Gäste nutzten das aus und zogen erneut auf fünf Tore davon. Diesmal war es Alexander Bischoff, der drei Tore in Folge zur 21:16-Führung erzielte. Klett stellte die Abwehr um und versuchte mit einer verschobenen 5:1 die Aktionsradien von Kienzle einzuschränken, der seine Mitspieler auch oft in Szene setzte, wenn er nicht gerade selbst warf, was den Söflingern dann zur zweiten Aufholjagd verhalf. Mit dem 24:25-Anschlusstreffer schien in der 54. Minute wieder alles möglich, doch das junge Bittenfelder-Team zog nochmals davon, was die Söflinger nicht mehr kompensieren konnten.

Bereits nächste Woche spielen die TSG-Handballer am Sonntag wieder zur gewohnten Zeit um 17:30 in der Kuhberghalle. Mit der SG H2Ku Herrenberg kommt es auch zum Aufeinandertreffen der Dürner-Brüder Simon und Chris auf Seiten der Gäste. „Wir haben nächstes Wochenende die nächste Chance den Fehler zu Hause auszumerzen“, so Brodbeck weiter, der auch wieder hofft, dass Uroš Krašovec wieder dabei sein kann. „Er hat morgen einen MRT-Termin und wir hoffen das Beste für ihn.“

Für die TSG spielten: Manuel Weinbuch im Tor; Kristo Voika (5), Simon Dürner (5/1), Lukas Francik (5), Leo Vešligaj (4), Kevin Kraft (3), Philipp Eberhardt (2), Dennis Hartmann (2), Lukas Fimpel (1), Bastian Klett (1), Andreas Schaaf, Moritz Bittner und Philipp Rauscher.