Die BWOL-Handballer der TSG Söflingen schenken nach mehrfacher Sechs-Tore-Führung einen Punkt her, den sie durchaus behalten hätten können. Unter den Umständen muss das Team von TSG-Coach Steffen Klett jedoch froh sein, dass Steißlingen nicht beide Zähler aus der Kuhberghalle entführen konnte.
Für Steffen Klett ist es am Ende ganz klar ein gewonnener Punkt. „Es hat vieles funktioniert, was wir uns am Anfang vorgenommen haben. Nach zwanzig Minuten stellen wir das Handball spielen ein, was uns einen großen Vorsprung kostet. In der zweiten Halbzeit werfen wir dreimal auf das leere Tor und vergeben“, so Klett, der mit der hohen Fehlerzahl nicht zufrieden war. Der Trainer des TuS Steißlingen Jonathan Stich war hingegen den mehrmaligen Rückständen „sehr zufrieden“, obwohl sie sich seiner Meinung nach „über die Abwehr definieren“ und dafür zu viele Gegentore kassiert haben.
Die Partie gegen Steißlingen ähnelte den Auftritten an den letzten Spieltagen sehr stark. Anstatt, dass die Kämpfe in der Abwehr ausgetragen werden, entwickelt sich regelmäßig ein Scheiben schießen. Beide Teams trafen in den ersten Minuten nach Belieben. Nach sieben Minuten mussten beide Torhüter schon sechs Mal hinter sich greifen. Während die Gäste ab der zehnten Minute im Angriff schwächelten, machten die TSG-Handballer munter weiter. Die Folge war eine Vier-Tore-Führung (11:7) nach vierzehn gespielten Minuten. Auch danach vielen weiter Tore am Fließband, wodurch die Söflinger auf 16:10 davon zogen. Großartig beeindrucken ließen sich die Gäste jedoch nicht. Bis zur Halbzeit verkürzten die Gäste vom Bodensee auf 18:15. Kurioses bot der erste Abschnitt auch. Nach einem Zusammenprall mit einem Spieler war für einen der beiden Unparteiischen die Partie beendet. Den ganzen zweiten Durchgang wurde nach der Verletzung nur noch von einem Schiedsrichter geleitet.
Auch im zweiten Durchgang war Söflingen zunächst hellwach und stellte binnen drei Minuten den Sechs-Tore-Vorsprung (21:15) her. Aber auch diesmal ließ sich Steißlingen nicht abschütteln – im Gegenteil. Tor um Tor knapperte das Team von Jonathan Stich den Rückstand ab. Innerhalb einer Minute gelangen der TuS drei Tore, bei denen es einige Minuten bleiben sollte. Bis zum 24:21 (41.) blieb es dabei, jedoch machten sich die TSG-Handballer das Leben schwer. Das leere Tor wurde nicht getroffen und vermeidbare Fehler schlichen sich ein, die Steißlingen Minute für Minute stärker machte. In der 46. Minute übernahmen die Gäste erstmals seit dem 1:0 mit 27:26 die Führung in der Partie. Diesem Tor rennte Söflingen von nun an hinterher. 28:29 (52.), 29:30 (54.) und 31:32 (59.) legte Steißlingen jeweils vor und die TSG glich aus. So auch zum 32:32. Der letzte Angriff gehörte dann wieder den Gästen, die nach einer Auszeit sieben Sekunden vor Schluss mit Maurice Wildöer alles auf eine Karte setzten. Der MVP aus der vergangenen Saison lief an und scheitere letztlich an Manuel Weinbuch, der damit das Unentschieden sicherte.
Auch Manager Markus Brodbeck hätte die Punkte gerne in Söflingen behalten. „Wir hatten viele Chancen, haben sie aber nicht genutzt.“ Durch die Punkteteilung bleibt es im Mittelfeld der Tabelle sehr eng. Die Plätze vier bis zwölf liegen weiterhin nah beieinander und noch kann man für die wenigstens Mannschaften vorhersagen, wohin die Reise gehen wird. Für die Söflinger geht es direkt am Donnerstag bei der SG Pforzheim/Eutingen weiter.
Für die TSG spielten: Manuel Weinbuch und Lars Wittlinger im Tor; Andreas Schaaf (8/4), Simon Dürner (7), Philipp Eberhardt (6), Moritz Bittner (4), Lukas Francik (4), Bastian Klett (2), Dennis Hartmann (1), Lukas Fimpel, Faris Hadzic, Leo Vesligaj und Philipp Rauscher.