Das Derby vor dem Derby

Eine Woche vor dem großen Derby in der Oberliga steigt bereits am Freitag das Derby der Landesliga-Handballer der TSG Söflingen und des SC Vöhringen, wobei die Voraussetzungen beider Mannschaften nicht unterschiedlicher sein könnten. Die Vöhringer, bei denen die meisten Spieler höherklassige Erfahrung aufweisen können sind am Freitag um 19.30 Uhr in der Kuhberghalle zumindest klarer Favorit, jedoch haben Derbys bekanntlich eigene Regeln.

Noch vor drei Jahren bekamen die Zuschauer im Sportpark regelmäßig Derbys in der Württembergliga zu sehen. Unter anderem auch das letzte Derby mit dem TSV Blaustein, der in dieser Saison in die Oberliga aufstieg. Die zweite Mannschaft der Söflinger spielte zu diesem Zeitpunkt unter dem Radar gegen ganz andere Gegner. Sogar die Zweite des SC Vöhringen spielte eine Liga höher. Von der Bezirksklasse waren es ganze vier Ligen Unterschied. Am Ende der Saison stieg Vöhringen ab und die Söflinger auf. In diesem Jahr folgte dann der nächste Aufstieg der Söflinger, sodass es nun zum Derby kommt. Dabei hat sich in den vergangenen Jahren wenig in den Kadern verändert. Bei beiden Teams sind jeweils einige junge Spieler nachgerückt, jedoch blieben die Mannschaftskerne unverändert.

In der Abstiegssaison standen bei Vöhringen unter anderem schon Andrei Mitrofan, Andre Bluhm, Valentin Istoc, David Schuler, Kevin Jähn, André Möller, Thilo Brugger, Martin und Matthias Stetter im Kader der Wielandstädter. Hinzu kamen weitere individuell starke Spieler, wie Stefan Beljic und Alexander Henze. Im Gegensatz dazu spielten auf Söflinger Seite Oliver Seifried, Felix Frasch, Thomas Deschler, Jonathan Linse, Moritz Düsterer, Albert und Alexander Unseld, Michael Kuger, Oliver Schanzel, Faris Hadzic und Moritz Witzenhausen in der Bezirksklasse. Hinzu kamen seitdem von außerhalb nur Patrick Klöffel, Simon Pointinger und Marvin Kruzinski, sowie Jugendspieler. Umso erstaunlicher ist es, dass es nun am Freitagabend zum Kräfte messen in der Kuhberghalle kommen wird.

Wenn es nur nach der Tabelle geht, sind die Söflinger keineswegs nur der Außenseiter. Nach acht Spieltagen liegt Vöhringen zwar auf Rang fünf und die Söflinger auf dem neunten Platz, allerdings trennt beide Vereine nur ein Punkt. Rein von den Minuspunkten betrachtet gilt das für das ganze Mittelfeld von Platz vier bis zehn, die alle nur eben diesen einen Punkt mehr oder weniger haben.

Philipp Eberhardt, der auch schon in der Kreisliga an der Seitenlinie stand, erwartet eine individuell sehr gut besetzten Gegner. „Der Rückraum hat es in sich und ist uns körperlich klar überlegen. In Verbindung damit haben sie gute Außenspieler, vor allem auch im Gegenstoß und einen guten Torwart. In der Summe ist das dann eine sehr gute Mannschaft in der Liga und die bisherigen Ergebnisse zeigen auch, dass sie mit den absoluten Spitzenteams mithalten können“, so Eberhardt, der damit indirekt auch auf das 27:27-Unentschieden gegen Saulgau verweist.

Für die Söflinger wird es darauf ankommen wieder ihre Stärken auszuspielen, die Lauterstein in der Kuhberghalle beim Kantersieg deutlich zu spüren bekam, wovon am Samstag in Saulgau jedoch wenig zu sehen war. „Für uns ist wichtig, dass wir das Analysierte aus dem Saulgau-Spiel umsetzen. Da geht es einfach um Basics in der Abwehr, wodurch wir leichte Tore im Gegenstoß und in der zweiten Welle machen können. Wir haben hoffentlich eine schöne Kulisse am Freitagabend und schauen, dass wir auf jeden Fall ein besseres Spiel machen als in Saulgau“, so Eberhardt, der bis auf einen Spieler nach jetzigem Stand auf seinen ganzen Kader zurückgreifen kann. Nicht zur Verfügung steht wohl Alexander Unseld, der geschäftlich verhindert sein wird.