In der ersten Halbzeit läuft es für die Landesliga-Handballer der TSG Söflingen schon fast zu perfekt. Nahezu alles klappt, sodass man an das Hinspiel zumindest bis zum 15:9 anknüpfen konnte, ehe der Tabellenzweite Reichenbach seine Klasse unter Beweis stellte. Unter dem Strich fällt die 23:31-Niederlage zu hoch aus. Die TSG beendet damit das Kalenderjahr nach fünfzehn Spieltagen auf dem neunten Tabellenplatz und hat für die verbleibenden elf Partien mit neun Punkten Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz alle Trümpfe in der Hand.
Für Trainer Philipp Eberhardt war die Pleite letztlich zu hoch, allerdings war er auf der anschließenden Pressekonferenz auch stolz über das was sein Team im ersten Spielabschnitt geleistet hatte. „Wir haben eine erste Halbzeit gespielt, die wir besser nicht spielen können und waren dann sechs Tore vorne. Retten drei Tore in die Pause. Wenn wir da diese sechs Tore halten können, dauert es länger bis Reichenbach ran kommt. In der zweiten Halbzeit hat man dann gemerkt, dass Reichenbach die bessere Mannschaft ist und ihr Können auf das Feld gebracht hat“, so Eberhardt für den der Substanzverlust nicht ganz unerwartet kam. „Wir haben, bedingt durch die fehlenden Spieler, die wir hatten, abgebaut. Dementsprechend haben wir mehr technische Fehler gemacht, wodurch sie zu einfachen Toren gekommen sind. Sie haben im strukturierten Angriff bessere Lösungen gefunden, die wir in Ruhe analysieren werden, um es beim nächsten Mal besser machen zu können. Für uns ist so ein Spiel Gold wert. Wir können stolz sein auf die erste Halbzeit und aus der zweiten können wir lernen.“
Das Rückspiel in Reichenbach war zunächst eine Fortsetzung des Heimspiels in der Kuhberghalle. Mit der 5:1-Abwehr hatten die Gastgeber große Probleme zu einfachen Torchancen zu kommen. Bis zum 4:4 (8. Minuten) blieb es ausgeglichen bis die Söflinger erstmals zwei Tore vorlegten. Tor um Tor erhöhte die TSG bis zur 25. Minute auf 15:9. Nahezu alles lief in Richtung der Söflinger. Die hohe Führung konnte man wegen einfachen Fehlern jedoch nicht in die Pause nehmen.
Die Hausherren wurden in der Pause entsprechend von ihrem Trainer aufgeweckt, was vor allem bei Alexander Stammhammer ankam, der den hohen Rückstand fast im Alleingang aufholte. Beim halbzeitübergreifenden 8:1-Lauf für Reichenbach erzielte er davon sechs Tore selbst. Bei der Aufholjagd war auch die Halle da und sorgte für ordentlich Druck von der Tribüne. Das Momentum war weg und im Tor kam bei den Gastgebern ein weiterer Faktor hinzu, die noch im ersten Durchgang nichts zu fassen bekamen. Bis zu einer Viertelstunde vor dem Ende waren die Söflinger noch auf drei Tore (19:22) dran, gaben das Spiel nun komplett aus der Hand. Nach einer unglücklichen Aktion fehlte von nun ab auch Abwehrchef Alexander Unseld, der, wie sich später herausstellte glücklicherweise, mit einer leichten Gehirnerschütterung, davon kam. Der Tabellenzweite ließ sich das letzte Spiel vor Weihnachten nicht mehr nehmen und spielte die Partie souverän zu Ende.
TSG: Oliver Seifried und Michael Kuger im Tor; Faris Hadzic (9), Patrick Klöffel (7/1), Paul Overberg (4), Felix Frasch (3), Thomas Deschler, Jonathan Linse, Valentin Engelhardt, Albert Unseld, Simon Pointinger, Clemens Zucker, Alexander Unseld, Moritz Düsterer.