Die Landesliga-Handballer gewinnen nach zwei Niederlagen auswärts beim SC Vöhringen im Derby und revanchieren sich damit für die Hinspielniederlage. Mit 31:26 entführten die Söflinger beide Punkte aus dem Sportpark, obwohl man drei Viertel der Partie stets in Rückstand lag. 22 Tore im zweiten Spielabschnitt bei nur 14 Gegentoren ebneten den Weg zum Derbysieg. In der Tabelle bleibt weiterhin der neunte Platz, jedoch hat man jetzt auf Kirchheim und Vöhringen aufgeschlossen und liegt mit 22:22 Punkten gleichauf, jedoch mit den schlechteren Resultaten im direkten Vergleich.
„Ich zieh heute den Hut vor meiner Mannschaft. Wir waren ersatzgeschwächt und hatten genauso wie Vöhringen nicht alle Spieler dabei. Das was wir heute in der zweiten Hälfte geboten haben, war unsere beste Saisonleistung“, so TSG-Coach Philipp Eberhardt vollen Lobes. „Wir haben immer dran geglaubt, obwohl wir lange zurücklagen. Wir haben immer aufs Tempo gedrückt und unseren Stiefel runtergespielt. Dann wurde das Spiel eng, Vöhringen tat sich gegen unsere Abwehr aus dem Positionsangriff schwer und es kamen Torhüter Bälle hinzu. So gewinnt man nach großem Kampf ein Auswärtsderby.“
Nach der hohen Pleite im Ligaspiel gegen Bad Saulgau wollten die Söflinger im Vöhringer Sportpark unbedingt eine bessere Leistung abrufen. Wenn man nach dem Ergebnis ging, gelang das in den ersten Minuten jedoch eher weniger. Die Hausherren zogen schnell auf 4:1 in der 4. Minute davon. Insbesondere in der Abwehr fehlte der notwendige Einsatz, wodurch man einfache Gegentore hinnehmen musste. Fast unbeeindruckt reagierte die Zweite und glich binnen 83 Sekunden auf 4:4 (5.) aus. In einer sehr temporeichen Phase gingen die TSG-Handballer nach zehn Minuten einmal mit 7:6 in Führung, brachten im Anschluss im Angriff kaum was zustande. Nach dem 8:8 (12.) blieb man sieben Minuten ohne Torerfolg, wodurch Vöhringen mit einem 4:0-Lauf davon zog. Bis zum Seitenwechsel blieb der Vorsprung der Gastgeber fast konstant, sodass beim 16:13 die Seiten gewechselt wurden.
„Wir haben in der ersten Halbzeit den einen oder anderen Fehler zu viel gemacht und das war im Ergebnis auch sichtbar“, so Eberhardt. Die Söflinger glaubten nach der Pause daran das Spiel drehen zu können und starteten entsprechend. Zwei Tore in Folge bedeuteten in der 33. Minute den Anschluss. Vöhringen zog zwar nochmals auf drei Tore davon, hatte aus dem Positionsangriff zunehmend Probleme Lösungen zu finden, während sie das Tempospiel fast einstellten. Die TSG-Handballer nutzten das Tempospiel immer wieder zu einfachen Toren und ließen sich in dreimaliger Überzahl nicht zweimal bitten. Nach 41 Minuten erzielte Moritz Witzenhausen den ersten Ausgleich seit der 12. Minute. Die Söflinger wollten den Sieg in dieser Phase mehr als die Gastgeber und gingen wenig später verdient mit 23:22 (46.) in Führung. Fast jeder Angriff der TSG konnte im Tor der Vöhringer untergebracht werden, wodurch auch in der Endphase kaum Nervosität aufkam. Das Tor zum 26:24 (51.) durch Jonathan Linse wirkte wie ein erster Nackenschlag für die Gastgeber. Kaum sechs Sekunden nach dem Gegentor erhöhte der Rückraum Mitte nach schnellem Anspiel wieder auf zwei. Wenig später scheiterte Kevin Jähn frei vor Oliver Seifried der den Ball so parierte, dass der Ball dreimal gegen den Pfosten prallte, jedoch nicht ins Tor. Spätestens mit dem 29:25 (57.) war die Partie zu Gunsten der Söflinger entschieden.
„Ich hätte vor dem Spiel nicht erwartet, dass wir so eine Leistung abrufen können, aber das zeigt sich schon die ganze Saison, dass wir bei einem Rückstand nicht aufstecken, sondern einfach weiterspielen. Das zahlt sich in solchen Spielen aus. Wir haben jetzt 22 Punkte und wollen die Spannung hochhalten, damit wir auswärts in Feldkirch bestehen können“, so der Ausblick vom TSG-Coach auf das kommende Wochenende, der in Österreich ein ganz anderes Spiel erwartet.
TSG: Oliver Seifried und Michael Kuger im Tor; Moritz Witzenhausen (7), Faris Hadzic (5), Jonathan Linse (5), Patrick Klöffel (4), Paul Overberg (4), Felix Frasch (3), Albert Unseld (2), Thomas Deschler (1), Simon Pointinger und Moritz Düsterer.