Interner Trainerwechsel bei den Söflingern

Zur neuen Saison gibt es bei den Handballern der TSG Söflingen nicht nur den einen oder anderen neuen Spieler, sondern auch an der Seitenlinie tut sich etwas. Philipp Eberhardt, der seit sieben Jahren für die Zweite hauptverantwortlich war, wird Co-Trainer der ersten Mannschaft und im Gegenzug wird Werner Pointinger nach zwei Spielzeiten als Co-Trainer der Ersten die Landesliga-Mannschaft übernehmen.

Bereits in der abgelaufenen Saison hatte sich Philipp Eberhardt Gedanken gemacht, wie er Familie und die Doppelfunktion als Spieler der ersten Mannschaft und Trainer der Zweiten unter einen Hut bekommen kann. „Ich habe mir während der Vorrunde schon Gedanken gemacht. Ich wusste auch, dass ich im Januar zum zweiten Mal Vater werde. Für mich gab es zu diesem Zeitpunkt drei Optionen“, so Eberhardt. „In der ersten Mannschaft weiterspielen, die Zweite trainieren oder ein Jahr eine Handballpause einlegen. Bis die Verletzung im November dazwischen kam. Dadurch wurde mir die erste Option genommen, weil für mich klar war, dass ich nun als aktiver Spieler aufhöre.“

Letztlich ist es für die kommende Saison keine der drei Möglichkeiten geworden, sondern eine weitere die sich kurz vor dem Jahreswechsel ergeben hat. „Um Weihnachten rum habe ich mit Werner gesprochen und er spielte mit dem Gedanken als Co Trainer aufzuhören und so kamen wir eigentlich auf die Möglichkeit unsere Positionen zu tauschen. Für mich war das ursprünglich kein Gedanke, aber letztlich kann ich so Familie, Beruf und Handball perfekt kombinieren“, so der 32-jährige, der zweimal in der Woche im Training sein wird und dadurch flexibler ist. „Ich glaube, wir haben so die perfekte interne Lösung gefunden. Ich kenne natürlich die erste Mannschaft und Werner kennt auch große Teile der zweiten Mannschaft.“

Auch für Werner Pointinger passt der Tausch sehr gut. Zwei Spielzeiten sammelte er unter Gabor Czako und Steffen Klett Erfahrungen und bekam so einige Einblicke aus einem anderen Blickwinkel mit, die nun der zweiten Mannschaft helfen sollen. Wie Philipp Eberhardt, beendete Pointinger früh nach einigen Verletzungen seine Handballkarriere. Mit 30 Jahren entschied er sich als Regionalligaspieler beim SC Vöhringen dafür mit dem Spielen aufzuhören. Seither ist er nur noch an der Seitenlinie zu sehen. In den meistens Saisons war er als Jugendtrainer von Vöhringen, Blaustein oder auch Laupheim aktiv, trainierte außerdem in Blaustein die erste und zweite Mannschaft und zuletzt bevor er nach Söflingen kam, war er zwei Jahre beim Bezirksligisten Ehingen auf der Bank.

Dass die zweite Mannschaft einmal Landesliga spielen kann und dort den Klassenerhalt im ersten Jahr souverän schafft, hätte Philipp Eberhardt 2012 als er das Team in der Kreisliga übernahm nicht erwartet: „Ich habe damals als Ziel formuliert, dass wir einen Unterbau für unsere erste Mannschaft benötigten, der mindestens in der Bezirksliga spielt. Jetzt ist es durch kontinuierliche Arbeit, der Integration von eigenen Jugendspielern und ganz punktuellen Verstärkungen mit dem Aufstieg vergangene Saison und dem Klassenerhalt in dieser Saison die Landesliga geworden.“ Eberhardt freut es besonders, dass noch viele Spieler zur Mannschaft gehören, die damals das Projekt mit ihm begonnen hatten.

Der frühe Klassenerhalt kam auch für Pointinger überraschend: „Als Aufsteiger war das Ziel Klassenerhalt klar, aber dass man es so frühzeitig erreicht, konnte man nicht erwarten. Das ist schon eine Überraschung. Die Mannschaft ist noch sehr jung und es steckt noch viel Potential in ihr“, so der noch Co-Trainer, der jeden Spieler in der kommenden Saison weiter verbessern möchte. „Die Entwicklung von jedem Spieler macht die Mannschaft besser, bringt uns dadurch den nächsten Schritt nach vorn und auch näher an das Niveau der ersten Mannschaft heran.“ Potential sieht er vor allem im Umschalt- und kontrollierten Angriffsspiel, besonders wichtig hierfür ist für ihn auch, dass jeder Spieler in der Abwehr aufgestellt werden kann.

Für Philipp Eberhardt ist es mit 32 Jahren ein durchaus frühes Karriereende nach seinen schweren Verletzungen. Mit sehr großer Wahrscheinlichkeit war das Derby gegen den TSV Blaustein sein letzten Spiel. „Meine aktive Karriere ist zu 99,9 Prozent beendet. Man soll niemals nie sagen, aber die letzten Monate haben mir gezeigt, dass mir der Trainerjob ausreichend Spaß macht und ich das Spielen gar nicht so sehr vermisse.“