Derby-Kracher beim Tabellenführer

Am Samstagabend bestreiten die Oberliga-Handballer das Derby im Handball Bezirk Bodensee-Donau gegen den TSV Blaustein. In der Hinrunde hatten die Söflinger vor heimischer Kulisse durchaus Chancen das Derby zu gewinnen, brachen aber in den Schlussminuten ein und verloren dadurch erstmals ein Derby. Ein Sieg würde den Blausteinern die Aufstiegsrelegation um die 3. Liga bereits sichern. Spielbeginn ist am Samstag um 20 Uhr in der Lixsporthalle.

„Wir haben in diesem Kalenderjahr einen guten Lauf und dadurch viel Selbstvertrauen. Wir haben richtig Lust auf das Derby und freuen uns drauf. Klar ist, dass Blaustein eine sehr gute Saison spielt und sie zurecht auf dem ersten Tabellenplatz stehen. Damit ist die Favoritenrolle klar, trotzdem ist es unser Ziel gegen jeden Gegner einmal zu punkten. Das haben wir im Hinspiel leider nicht geschafft“, so TSG-Trainer Steffen Klett, den die Hinrundenniederlage noch ärgert. „Die Chance war damals da und das haben wir nicht geschafft. Am Wochenende wollen wir nun alles daransetzen, dass wir das Spiel so lange wie möglich offenhalten und Blaustein dann am Ende ärgern können.“

In der vergangenen Saison wären die Blausteiner fast in der Relegation aus der Oberliga in die Württembergliga abgestiegen. Schmiden fehlten nur wenige Minuten um Blaustein eine Liga tiefer zu schicken, jedoch zog das Team von Tim Graf den Kopf nochmals aus der Schlinge. Ein Jahr später ist der TSV am anderen Ende der Tabelle zu finden. Es fehlt nur noch ein Sieg zur sicheren Qualifikation für die Aufstiegsspiele in die 3. Liga. Dort werden aus 12 Oberligisten 10 in die höhere Liga aufsteigen. Mit Samuel Beha und Adrian Wowra hatten sich der Tabellenführer vor der Saison im Tor und in der Abwehr enorm verstärkt, was wohl einer der Gründe für die Position sein dürfte. Im Vergleich kassierte man bisher fast 3 Tore weniger pro Partie als noch in der vergangenen Saison, zudem konnte man auch 2 Treffer mehr im Angriff werfen. Das Derby am Samstag könnte also vorerst das Letzte sein.

Obwohl die Blausteiner im Rückspiel nun als klarer Favorit auflaufen werden, kann in einem Derby jederzeit alles passieren, so wie auch schon in der Hinrunde. Blaustein übernahm nach zehn Minuten das Spiel und ließ bis zur Halbzeit überhaupt nichts anbrennen. Die Söflinger steckten nie auf und glichen kurz nach dem Seitenwechsel zum 13:13 aus. Blaustein ging zunächst wieder mit drei Toren bis zur 43. Minute in Führung. Zehn Minuten vor dem Ende hatten die TSG-Handballer beim 25:22 alles in eigener Hand, brachten jedoch den Ball nicht mehr unter. Wowra erzielte die Tore 24, 27 und 28 für die Blausteiner und war maßgeblich am Erfolg in der Kuhberghalle beteiligt.

In diesem Kalenderjahr sind die Söflinger mit den Blausteiner gleichauf. Die TSG-Handballer verloren nur einmal und das mit 25:26 in Herrenberg nur denkbar knapp. Dafür gab es insgesamt drei Unentscheiden. Die Blausteiner teilten die Punkte nur einmal mit Pforzheim und verloren gegen Neckarsulm und Plochingen. Damit sind beide Teams in dieser Statistik gleichauf. Hätten die Söflinger in der ersten Saisonhälfte nicht schon 15 Punkte abgegeben, würde man durchaus weiter oben stehen.

Das Derby in der Hinrunde war für einen Söflinger das wohl letzte Spiel in seiner Karriere. Nach knapp einer Viertelstunde verletzte sich Philipp Eberhardt schwer am Knie und wird wohl leider nicht mehr als Spieler aufs Parkett zurückkehren. Der 32-jährige wird nächstes Jahr aber Steffen Klett als Co-Trainer zur Verfügung stehen. Eine Woche später folgte die schwere Verletzung von Dennis Hartmann, der ebenso wie Mathias Salger zu den Langzeitverletzten gehört. Andreas Schaaf und Lukas Francik haben sich dafür von ihren Muskelfaserrissen erholt. „Personell sieht es so aus, dass Simon Dürner immer noch nicht trainiert hat und er voraussichtlich nicht spielen kann. Da hoffen wir noch, dass es für einen Einsatz reicht, aber so sieht es momentan leider nicht aus“, so Klett, der sonst auf alle Spieler mit Ausnahme der Langzeitverletzten zurückgreifen kann.