Söflinger werden im Derby deklassiert

Die Oberliga-Handballer der TSG Söflingen werden im zweiten Durchgang vom TSV Blaustein im Derby regelrecht deklassiert. Nach ausgeglichener erster Halbzeit hatte man dem Tabellenführer nichts mehr entgegenzusetzen und verlor krachend mit 21:36 in der Lixsporthalle. Die Niederlage ist gleichzeitig die höchste Klatsche, die man in den vielen Jahren in der BWOL erst einmal gegen die SG Pforzheim/Eutingen hinnehmen musste.

Am 18. Januar 2014 wurden die TSG-Handballer schon mal mit 21:36 besiegt. Pforzheim ließ den Söflingern damals nicht den Hauch einer Chance und spielte die Partie kompromisslos zu Ende. Fünf Jahre später setzte es beim TSV Blaustein nun erneut eine 15-Tore-Klatsche. Seit dem Blausteiner Aufstieg in die BWOL wurden die Ergebnisse immer knapper. In der ersten Saison gewannen die Söflinger beide Partien deutlich. Vergangene Saison erzwang Blaustein in Söflingen ein Unentschieden, allerdings gewannen die Söflinger dafür in der Lixsporthalle. In dieser Spielzeit folgte am Kuhberg die erste Derbyniederlage und im Rückspiel eine krachende 21:36-Niederlage. Anhand dieser Ergebnisse sieht man die Entwicklungen und den Fortschritt der Blausteiner seit dem Aufstieg.

Dabei sah es im ersten Spielabschnitt nicht unbedingt nach einer deutlichen Niederlage aus. Die Blausteiner lagen zwar meist in Führung, jedoch ließen sich die Söflinger nicht abschütteln. Ein 5:2 nach neun Minuten holten die TSG-Handballer wieder auf und glichen in der 13. Minute zum 6:6 aus. Insbesondere mit dem Tempospiel hatten die Blausteiner ihre Probleme. Mit großem Willen wurde die 3:2:1-Abwehr der Söflinger überwunden, jedoch dauerte es meist nur wenige Sekunden bis der Ball auch im Blausteiner Tor untergebracht werden konnte. Die schnelle Mitte von Francik auf Schaaf, der wiederum Francik am Kreis fand, hielt die TSG im Spiel. Aus dem Positionsangriff tat man sich hingegen schwer. Die Möglichkeiten zwischenzeitlich in Führung zu gehen, boten sich zwar, blieben aufgrund einiger technischer Fehler jeweils ungenutzt. Nach dem 12:12-Ausgleich konnte sich Blaustein bis zum Seitenwechsel wieder auf zwei Tore absetzen.

Dem großen Kampf sollten die Söflinger in der zweiten Halbzeit Tribut zollen. Der Tabellenführer kam mit einem klaren Ziel aus der Kabine. Was kann es größeres geben als im Derby vor voller Halle die Aufstiegsrelegation klar zu machen. Die TSG verlor zunächst einige Bälle und scheiterte oftmals an Ex-Söflinger Samuel Beha. Die Gastgeber ließen sich nicht zweimal bitten und bauten ihre Führung Tor um Tor aus. Nach dem 15:17-Anschluss durch Lukas Francik entglitt den Söflingern die Partie vollständig. Vier Tore in Folge für Blaustein sorgten eigentlich schon für die Entscheidung. Es waren zwar noch 24 Minuten zu spielten, doch der Körpersprache war es deutlich anzusehen, wer das Derby mehr gewinnen will. Die Blausteiner spielten sich immer mehr in einen Rausch. An Samuel Beha gab es kein vorbei kommen mehr. Die Söflinger verloren ihr Tempo und konnten aus dem Positionsangriff keine Möglichkeiten mehr kreieren. In der 49. Minute waren es erstmals zehn Tore, doch dabei blieb es nicht. Der Tabellenführer zog bis zum Ende voll durch und verpasste den Söflingern die höchste Niederlage in der Oberliga nach der SG Pforzheim/Eutingen zum zweiten Mal.

Durch den Derby-Erfolg haben die Blausteiner die Teilnahme an den Aufstiegsspielen in die dritte Liga sicher. Die Chancen auf den Aufstieg stehen gut, denn aus 12 Oberligisten werden sich zehn für die dritthöchste Spielklasse qualifizieren. Für die Söflinger ist die Derbyniederlage erst das zweite Spiel, welches sie in diesem Kalenderjahr verlieren. Nächstes Wochenende wird es mit Sicherheit nicht einfacher. Die SG Köndringen/Teningen hat sich nach schwachem Saisonstart gefangen und aktuell fehlt ein Punkt auf Plochingen. Die hohe Niederlage gilt es also bis zum Sonntag zu verarbeiten, um nicht nochmals unter die Räder zu kommen. Spielbeginn ist am Sonntag schon um 14:30 Uhr am Kuhberg, da in der Landesliga der letzte Spieltag für die Zweite ansteht und alle Spiele zeitgleich stattfinden müssen.

TSG: Manuel Weinbuch und Niko Henke im Tor; Lukas Francik (6), Kevin Kraft (5), Simon Dürner (3/1), Andreas Schaaf (2/2), Kristo Voika (1), Alexander Schramm (1), Leo Vesligaj (1), Bastian Klett (1), Uros Krasovec (1), Lukas Fimpel, Moritz Bittner und Philipp Rauscher.