Mit Ruhm haben sich die Oberliga-Handballer der TSG Söflingen am letzten Spieltag nicht bekleckert. Gegen den feststehenden Absteiger SV Remshalden ging man in der eigenen Kuhberghalle sang und klanglos mit 22:33 unter. Die Gäste holten am Kuhberg die Punkte zehn und elf, während die Söflinger mit der vierten sieglosen Partie die Saison trotz der Niederlage auf Rang sieben beendeten. Die SG H2Ku Herrenberg hätte noch an der TSG vorbeiziehen können, verpasst aber die Möglichkeit gegen Weinsberg.
Gebeutelt von einer vom Verletzungspech verfolgten Saison verloren die Söflinger auch den Saisonabschluss gegen den SV Remshalden. Lediglich Bastian Klett und Moritz Bittner absolvierten alle 28 Partien. Wichtige Stützen wie Philipp Eberhardt, Dennis Hartmann oder Uros Krasovec verpassten mehr als die Hälfte der Saison. Neuzugang Mathias Salger lief nach einer guten Vorbereitung sogar nur zweimal im TSG-Trikot auf. Hinzu kamen die zeitweisen Ausfälle von Kevin Kraft, Lukas Francik oder Andreas Schaaf und nicht zuletzt von Kapitän Simon Dürner, der sein letztes Ligaspiel gegen Blaustein absolvierte. In der Schlussphase der Saison zollten die Söflinger dem Verletzungspech also Tribut, sodass das Punktekonto von 28:20 mit sieben Minuspunkten zu einem mit 29:27 fast ausgeglichenem Konto umgewandelt wurde.
Der SV Remshalden startete besser als die TSG-Handballer und übernahm direkt die Führung. Der 1:1-Ausgleich war zugleich das letzte Remis im ganzen Spiel. Die Gäste spielten befreit auf und warfen sich einen kleinen Vorsprung heraus, den sie über die ganze erste Halbzeit auch mit in die Pause nahmen. Die Führung wechselte zwischen zwei und vier Toren her. Kurz vor dem Seitenwechsel stellte die TSG mit dem 12:14 (28.) den Anschluss her, kassierte in der Schlussminute gleich zwei Treffer des Tabellenvierzehnten zum 12:16.
Gleich nach der Pause folgten zwei weitere Treffer der Gäste zum ersten Sechs-Tore-Rückstand von dem sich die TSG nicht mehr erholen konnte. Während man im ersten Durchgang immer wieder verkürzte war nun das Gegenteil der Fall. Über fast eine Viertelstunde blieb der Rückstand mit sechs Toren konstant bis die Söflinger nach der Auszeit von Steffen Klett in der 45. Minute komplett den Faden verloren. Tor um Tor ließ man die Gäste walten und schalten. Drei Minuten nach der Auszeit waren es erstmal acht und fünf Minuten später erstmals zehn Tore Rückstand (19:29, 54.). Mit der 22:33-Pleite haben die Söflinger sogar die Niederlage vom vergangenen Saisonabschluss getoppt. In der abgelaufenen Spielzeit verlor die TSG mit 22:32 gegen Pforzheim.
Der Saisonabschluss bedeutet bei den Söflinger erneut einen kleinen Umbruch. Nach zehn Jahren verlässt Manuel Weinbuch die TSG und wechselt nach Plochingen, Uros Krasovec wechselt in die Bayernliga zum VfL Günzburg, Kristo Voika folgt einem Angebot als Handballprofi in die erste tschechische Liga und Lukas Fimpel wird zunächst seine Schulterverletzung auskurieren. Hinzu kommen Dominic Fischer von der SG Hegensberg-Liebersbronn, Martin Mäck von der SG Herbrechtingen-Bolheim, Moritz Lächler von der SG Kuchen-Gingen, Bartlomiej Pawlak vom TSV Rothenburg und Tim Kaulitz.
In der Tabelle änderte sich außer den zwei Minuspunkten für die TSG nicht viel. Rang sieben wurde gegenüber Herrenberg trotzdem behalten. Immerhin hatten die Söflinger dank des guten Laufes zum Anfang des Jahres 2019 nie ernsthaft um den Klassenerhalt kämpfen müssen. Wie sich die Baden-Württemberg Oberliga im gesamten zusammensetzen wird, wird sich erst in den kommenden Wochen mit den Entscheidungsspielen zeigen. Sicher ist bisher, dass Steißlingen, Remshalden, Heddesheim und Neuhausen, die schon vor der Saison zurückgezogen haben, absteigen werden. Im Gegenzug steigen aus Württemberg der TSB Schwäbisch Gmünd und der SV Fellbach auf, aus Südbaden hat der TuS Schutterwald den Sprung in die Oberliga geschafft und aus Baden steigt der HC Neuenbürg auf. Sicher ist auch, dass Vorjahresmeister TVS Baden-Baden aus der 3. Liga absteigt.
Offen ist noch ein weiterer Absteiger in die BWOL, der zwischen dem TV Willstätt und TSV Neuhausen/Filder ausgespielt wird. Beide Teams stehen in der 3. Liga nach 30. Spieltag mit 20:40 Punkten da. Normalerweise würde in dem Fall der direkte Vergleich greifen, dieser ist bei beidem Teams jedoch ebenso gleich. Beide Mannschaften gewannen bei der anderen jeweils mit 28:26 und damit sind Entscheidungsspiele zwischen beiden Vereinen fällig.
Durch die Verkleinerung der 2. Bundesliga müssen auch Meister Blaustein und Vizemeister Plochingen in die Aufstiegsrelegation, in der 10 aus 12 Oberligisten gesucht werden. Mindestens einer von beiden Vereinen wird den Sprung in die 3. Liga schaffen. Die Möglichkeit besteht aber auch für beide, davon ist auch abhängig, ob Weilstetten als fünfletzter in der Oberliga verbleibt. Wenn sowohl Blaustein als auch Plochingen aufsteigen, bleibt der TV Weilstetten in der vierten Liga, ansonsten gibt es einen fünften Absteiger.
TSG: Manuel Weinbuch und Niko Henke im Tor; Kevin Kraft (5/3), Lukas Francik (4), Kristo Voika (3/2), Lukas Fimpel (2), Bastian Klett (2), Uros Krasovec (2), Moritz Bittner (1), Alexander Schramm (1), Leo Vesligaj (1) und Philipp Rauscher (1).