Es war am Ende ein dramatisches Handballspiel, vier Tore in der letzten Spielminute inklusive einem 7m in letzter Sekunde, in dem die TSG Söflingen die Oberhand über den TV Bittenfeld 2 behält. Mit 30:29 (16:12) gewinnen die Söflinger auch ihr erstes Auswärtsspiel in Bittenfeld und stehen nun bei zwei Siegen aus zwei Spielen.
Wer am Samstagabend den Weg in die Gemeindehalle in Bittenfeld gefunden hat, wurde von dem gebotenen Handballspiel nicht enttäuscht. Wie schon vor einer Woche auf dem Kuhberg, legten die Söflinger mit viel Tempo vor, standen aber im Vergleich zum Spiel gegen Weilstetten besser in der Abwehr, auch dank dem Mann zwischen den Pfosten. Niko Henke, der wieder den Vorzug vor Bartek Pawlak erhielt, konnte in den ersten Minuten durch viele Paraden glänzen und brachte so die Söflinger immer wieder in die gute Gegenstoßmöglichkeiten. „In der Anfangsphase hält uns Niko Henke mehrere Bälle, das war sehr gut“, lobt auch Trainer Klett. „Dadurch haben wir uns gleich mal um ein paar Tore absetzen können, das hat uns viel Sicherheit gegeben“, so Klett weiter. In der Hoffnung den Söflinger Lauf zu unterbinden, legt TVB-Coach Randi bereits nach zwölf Minuten die grüne Karte auf den Tisch: Auszeit beim Stand von 8:3 für die TSG. Angeführt von Spielmacher Marvin Gille kommen die Hausherren besser ins Spiel, können den Rückstand zunächst aber nicht verkürzen. In der 20. Minute erzielt Neuzugang Tim Kaulitz seinen ersten Treffer im Dress der TSG zum 11:6 für Söflingen.
In der Phase vor der Pause fordert die gute Abwehrarbeit ihren Tribut. „Wir haben dann vor der Pause zwei Zeitstrafen bekommen, die haben uns weh getan“, analysiert Klett die Situation. Nachdem erst Alex Schramm und kurz darauf Bastian Klett das Spielfeld für zwei Minuten verlassen müssen, ziehen die Bittenfelder das Tempo an und kommen drei Minuten vor der Pause auf 13:12 heran. In Unterzahl ist es dann Kevin Kraft der das Ruder wieder herumreißt und mit einem Tor und einem herausgeholten 7m die Söflinger zurück auf Kurs bringt. Mit einem starken Rückraumwurf sorgt Co-Kapitän Bastian Klett für den 16:12 Halbzeitstand.
Der zweite Durchgang beginnt mit einem, im wahrsten Sinne des Wortes, harten Schlag für die TSG. Simon Dürner, der bereits in der ersten Hälfte 7 Tore erzielen konnte, wird bei einer Abwehraktionen unglücklich im Gesicht getroffen und muss nach minutenlanger Behandlung vom Feld. In der Folge hakt es vor allem im Angriff der TSG, auch weil Torhüter Sdunek im Tor der Gastgeber aufdreht. Bereits nach fünf Minuten beantragt Klett eine Auszeit für die TSG, 16:15. In der zweiten Hälfte entwickelt sich ein Spiel auf Messers Schneide, bei dem die Söflinger jedoch immer knapp in Führung liegen. Schwung bringt vor allem wieder Simon Dürner, der in der 46. Minute wieder aufs Feld zurückkehrte und noch weitere sechs Treffer erzielen konnte.
In den letzten fünf Minuten beginnt in der Gemeindehalle Bittenfeld eine dramatische Schlussphase, als Peer Wisst die erste Führung für die Hausherren erzielte. Die Söflinger antworten und gehen mit Toren von Kaulitz und Dürner wieder in Führung. Mit Beginn der letzten Spielminute steht es 28:27 für die TSG. Martin Kienzle durchbricht die Söflinger Abwehr und verwandelt fälligen Strafwurf selbst zum Ausgleich, noch 54 Sekunden zu spielen. Die Spieluhr zeigt 59:37 an als Simon Dürner zum Wurf ansetzt und die TSG wieder in Front bringt. Der TVB geht in vollem Tempo dagegen, braucht lediglich 10 Sekunden um den Ball wieder im Netz der TSG unterzubringen. Im Sprint zieht Andreas Schaaf nochmal an und wird von Martin Kienzle im Wurf gefoult. 7 Meter für die TSG, 4 Sekunden auf der Uhr. Kapitän Simon Dürner übernimmt die Verantwortung und verwandelt sicher in die linke untere Ecke zum 30:29 Sieg für die TSG Söflingen.
Der Leistung von Simon Dürner, der nach dem Spiel noch zur Untersuchung ins Krankenhaus musste, zollen vor allem seine Mitspielern Respekt. „Gerade durch Simons großen Kampf haben wir es geschafft die beiden Punkte aus Bittenfeld mitzunehmen“, meint Niko Henke über den Kapitän der Söflinger.
Am Ende steht ein etwas glücklicher, aber verdienter Erfolg für die TSG, die nun mit breiter Brust in das nächste Heimspiel gegen die HSG Konstanz 2 gehen können.
Im Tor: Niko Henke, Bartlomiej Pawlak
Simon Dürner (13/7), Kraft (5), Kaulitz (4), Bittner (4), Klett (2), Schaaf (1), Francik (1), Schramm, Salger, Fischer, Mäck, Eberhardt