Dominante erste Hälfte reicht zum Sieg

Die TSG Söflingen bezwingt den Drittligaabsteiger TVS 1907 Baden Baden mit 27:26 (17:10). Grundlage dafür war die wohl stärkste Halbzeit der Saison, in der man die Gastgeber mit der eigenen Abwehr dominieren konnte. 

Es war eine lange Anreise für das Team aus Ulm. Knapp drei Stunden nach Abfahrt in der Harthauser Straße betraten Andreas Schaaf und Co. die Rheintalhalle in Sandweier. Erschwerte Bedingungen in einem Spiel gegen eine der besten Mannschaften der Oberliga. Umso höher muss man die Leistung des Teams, ganz besonders in der ersten Halbzeit ansehen. Es war eine Partie, die durch die Abwehrreihen bestimmt wurde. Beide Teams taten sich im stehenden Angriff sehr schwer zu Torchancen zu kommen. Dementsprechend schleppend verliefen die ersten Minuten in der beide Mannschaften auf Augenhöhe auftraten, 4:3 nach neun Minuten. Doch wenn es gegen eine sortierte Abwehr nicht funktioniert, dann muss es eben übers Tempo funktionieren. „Wir haben gut verteidigt und jeden Fehler des Gegners konsequent bestraft. Dazu kam noch eine sehr gute Torwartleistung in der ersten Hälfte die uns auch den ein oder anderen Gegenstoß ermöglicht hat“, meint Steffen Klett. Im Tor durfte erstmals Neuzugang Bartek Pawlak von Beginn an ran, der mit seinen Paraden stark daran beteiligt war, dass die Söflinger Führung stetig anwuchs, 7:3 für die TSG nach 13 Minuten. „In der ersten Halbzeit haben wir geduldig gespielt und im Angriff keine Fehler gemacht. Zusätzlich haben wir hinten noch richtig gut verteidigt und gehen deshalb verdient mit 17:10 in die Pause,“ analysiert Martin Mäck, der als einziger Kreisläufer im Söflinger Kader stand, da Philipp Eberhardt nicht mit nach Sandweier reisen konnte.

Wie zu erwarten kamen die Hausherren mit großem Engagement aus der Halbzeitpause. Der Drittligaabsteiger wollte sich auf keinen Fall in eigener Halle abfertigen lassen und wollte die Partie schnell wieder eng gestalten. Das sieht auch Söflingen Coach Klett so: „In der zweiten Hälfte hat der Gegner besser gespielt. Das Gute war, dass wir immer ruhig und stabil geblieben sind. Wir haben einfach unseren Plan durchgezogen.“ Und das war wichtig, denn es wurde nicht nur der Spielstand immer knapper, sondern auch die Atmosphäre in der Halle immer aggressiver. Nachdem die Söflinger den Abstand in den ersten Minuten halten konnten, begann ab der 37. Spielminute (21:14) die Aufholjagd der Gäste. Immer wieder schlichen sich in den Söflinger Angrff Fehler ein, die die Hausherren zu einfachen Toren nutzen konnten. Deshalb war es ein Gegnstoß durch den Han Völker in der 43. Minute den TVS wieder auf drei Tore heranbrachte (21:18). Die letzte Viertelstunde der Partie waren nun ein Kampf um jedes Tor. Nach wie vor taten sich beide Angriffsreihen schwer. TVS-Coach Catak trug sogar Markus Koch nach. Die nominelle Nummer eins im linken Rückraum hat verletzungsbedingt noch kein Saisonspiel bestreiten können und sollte es in den letzten Minuten für den TVS richten. Für die TSG waren es vor allem Mats Salger und Youngster Tim Kaulitz die für die wenigen wichtige Tore sorgten. Doch weder konnte sich die TSG absetzen, noch konnte der TVS aufholen, bevor die letzten fünf Minuten angebrochen waren, 26:23. Es sollte aber noch lange nicht Schluss sein. Eine unglückliche Zeitstrafe in der 56. Minute gegen Mäck im Angriff der Söflinger brachte nicht nur eine Überzahl für die Gastgeber, sondern auch einen Ballgewinn und den 26:24 Treffer. Per Freiwurf über einen Drei-Mann-Block konnten TSG-Riese Mats Salger auf 27:24 stellen. Doch der TVS konnte über Geissler und Fritz auf 27:26 verkürzen und nach abgepfiffenem Zeitspiel gegen die TSG gehörte der letzte Angriff dem TVS. Und wieder halfen die 2,07m Körpergröße von Mats Salger, der in der letzten Sekunde den Rückraumwurf blocken konnte.

„Am Ende ist es nochmal spannende geworden, aber ich denke wir haben verdient die Oberhand behalten“ meint Kreisläufer Mäck. Und auch der Trainer weiß den Sieg in Baden-Baden einzuordnen: „Wir freuen uns riesig über diesen Erfolg. Ich denke wir können mit einer gewissen Euphorie in die nächste Trainingswoche gehen.“

Eine Trainingswoche wird es für die Söflinger vermutlich bleiben. Das Duell gegen die SG Weinstadt am Dienstagabend wurde von den Gästen leider abgesagt. Deshalb wird die nächste Aufgabe für die TSG am Sonntag in der Kuhberghalle stattfinden. Gegner wird der direkte Tabellennachbar HC Neuenbürg sein.

Im Tor: Pawlak, Henke

Salger (6), Kaulitz (5), Klett (4/3), Schramm (3), Schaaf (2), Bittner (2), Francik (2), Kraft (1), Vesligaj (1), Mäck (1), Lächler