Krimi in Schutterwald

Knapper hätte es nicht sein können. Die TSG Söflingen trifft per 7m zum 30:30 nach Ablauf der Spielzeit und sichert sich damit einen Punkt beim Aufsteiger TuS Schutterwald.

Vor der Auswärtspartie in Schutterwald gab es für Trainer Steffen Klett gute und schlechte Nachrichten. Sowohl Lukas Francik als auch Tim Kaulitz standen dem Coach nicht zur Verfügung, dafür meldete sich jedoch Simon Dürner einsatzbereit. Der Kapitän der Söflinger war seit dem zweiten Spieltag aufgrund eines Jochbeinbruchs einer von vier Langzeitverletzten und erst seit Dienstag wieder im Mannschaftstraining dabei.

Zunächst musste Dürner jedoch von der Bank verfolgen, wie sich die Mitspieler auf dem Spiel von der gegnerischen 6:0 Abwehr den Schneid abkaufen ließen. Die aggressiven Hausherren zogen von Beginn an das Tempo an und zwangen Steffen Klett nach zehn Minuten zur ersten Auszeit der Partie beim Stand von 3:6. Nach der Auszeit war die Söflinger Nummer 13 nach zweimonatiger Pause endlich wieder auf dem Feld. Aber es war Youngster Niko Henke, der mit zwei Paraden die Söflinger in die Spur brachte. Zusammen mit einem technischen Fehler der Gastgeber schlugen die Westulmer dreimal per Gegenstoß zu, 6:6. Und die TSG ließ nicht locker. Nachdem Andreas Schaaf in der 16 Minute den Gegenstoß mit schönem Lupfer zum 9:8 verwandelte war die TSG erstmals in Führung. Im weiteren Verlauf der ersten Hälfte blieb das Spiel ein Kopf an Kopf Rennen, bei dem die TSG vorlegen konnte und sogar mit 16:14 in die Pause gehen konnte.

Mit dem Beginn des zweiten Durchgangs schien die Söflinger Abwehr zu bröckeln. Vor allem die Kooperation von Kreisläufer und Rückraumrechts des TuS konnten die Söflinger einfach nicht verteidigen. Dazu kamen drei Zeitstrafen gegen die TSG in nur einem Angriff, bei der Klett, Salger und Schaaf allesamt für zwei Minuten vom Platz mussten. „Wir hatten vor allem in der zweiten Hälfte Schwierigkeiten uns auf die Linie der Schiedsrichter einzustellen. Dadurch waren wir viel in Unterzahl. Das macht es schwierig den Spielrhythmus aufzunehmen“, meint Philipp Eberhardt nach der Partie. Die Hausherren schafften in dieser Phase den Ausgleich und für den Rest der Partie sollte sich kein Team um mehr als zwei Tore absetzen. Dementsprechend eng ging es dann zur Sache. Beide Mannschaften wollten keinen Zentimeter nachgeben und beim Stand von 27:27 in der 58. Minute stand das Spiel auf Messers Schneide. Mit 2 Minuten und 15 Sekunden auf der Uhr musste Mats Salger mit zwei Minuten vom Platz. Schutterwald, die noch eine Zeitstrafe aus der 57. Minute verbüßen mussten, brachten den sechsten Feldspieler um in Überzahl die Söflinger Abwehr knacken zu können. Nur einen Angriff brachten die Schutterwalder ins Tor, aber zweimal trafen die Ulmer ins leere Tor, 29:28 für die TSG. Immer noch in Unterzahl kassierte die TSG zwei Tore in Folge von Felix Zipf und sah sich mit 20 Skunden Restzeit einem 29:30 Rückstand gegenüber. Nach einer eins gegen eins Aktion gab es noch einen Freiwurf für die TSG auf der Linksaußenposition. Der Ball, der zum Tor gerollt war, wurde vom Schutterwalder Torhüter nach Ansicht der Unparteiischen regelwidrig blockiert. Nach Regel (8:10c für die Regelkundler) ein klarer Fall: Rote Karte und Siebenmeter für die TSG. Aber die Schiedsrichter beharrten auf einer Hinausstellung (2min) und Freiwurf, sodass die Söflinger in drei Sekunden noch eine letzte Chance hatten. Simon Dürner übernahm als Kapitän die Verantwortung, setzte zum Sprungwurf an und wurde hart am Wurfarm getroffen. Die Entscheidung: Rote Karte für den Schutterwalder Jonas Seidl und dieses Mal folgte auch die richtige Spielfortsetzung, Siebenmeter für Söflingen. Bastian Klett stellte sich dem Duell mit Torhüter Raphael Herrman. Eiskalt versenkte der Co-Kapitän den Ball links unten. Das Spiel war vorbei 30:30.

„Letztlich hätten wir das Spiel gewinnen können, aber auch verlieren können. Ich denke das Unentschieden ist in Ordnung.“ analysiert Eberhardt. Lob hat der Co-Trainer und Kreisläufer vor allem für Torhüter Niko Henke. „Den Punkt haben wir auch mit einer überragenden Torhüterleistung gewonnen.“ Ähnlich sieht es auch Simon Dürner: „Es war ein gerechtes Unentschieden mit guten Torhütern auf beiden Seiten. Ich persönlich bin froh, dass ich nun wieder einsteigen konnte. In den nächsten Wochen muss ich aber wieder an meiner Schnelligkeit arbeiten, damit ich der Mannschaft mehr helfen kann.“

Für die TSG Söflingen geht es am Sonntag mit einem Heimspiel weiter. Zu Gast ist die SG Köndringen/Teningen, die punktgleich mit der TSG auf Platz 6 stehen.