Jugendhandball: Söflingen & Lehr gehen gemeinsame Wege

Jugendhandball Ulm: TSG Söflingen & SC Lehr

Noch sind die Einschnitte durch die Pandemie hart und viele Bereiche stehen weitestgehend still – so auch der Handball, zumindest was das spielen betrifft. Die Planungen für die Zukunft der Jugend standen keineswegs still. Zusammen haben die Verantwortlichen der TSG Söflingen und des SC Lehr die Voraussetzungen für eine Zusammenarbeit im Jugendbereich geschaffen.

Jugendhandball Söflingen & Lehr

Ab der kommenden Saison werden die TSG Söflingen und der SC Lehr sowohl im weiblichen als auch im männlichen Jugendbereich kooperieren und gemeinsam als „JH Söflingen & Lehr“ am Spielbetrieb teilnehmen. Nach der Einigung in den großen Eckpunkten entstand ein sehr umfangreicher Vertrag, der auch von den Hauptvereinen die Unterstützung erhielt. Am 1. April wurde die Spielgemeinschaft offiziell gegründet.

„Den Kontakt zwischen den Verantwortlichen beider Vereine gibt es schon lange“, sagt Holger Emmel, Abteilungsleiter beim SC Lehr und nun auch stellvertretender Spielgemeinschaftsleiter: „Thema war immer wieder wie wir vor allem die Jugend im Raum Ulm leistungsgerecht fördern können. Lehr hat seit Jahren nach einer Lösung gesucht, schließlich werden die aktiven Mannschaften aus der eigenen Jugendarbeit gefüttert.“

Nach der Auflösung der Jugendspielgemeinschaft mit Blaustein haben auch die Söflinger nach einer neuen Lösung gesucht und diese nun mit Lehr gefunden. „Wir haben von Anfang an festgestellt, dass wir in den entscheidenden Themen die gleichen Sichtweisen haben, die für eine vertrauensvolle und zukunftsfähige Zusammenarbeit notwendig sind“, erklärt Patrick Klöffel, Abteilungsleiter der TSG und Spielgemeinschaftsleiter. „Es gab vom ersten Gespräch an eine volle Übereinstimmung mit den Zielen und auch der Umfang und die Fairness mit dem Partnerverein ist uns allen wichtig“, fügt Emmel hinzu.

Große Veränderungen erst mit der Zeit

Durch den Zusammenschluss der beiden Vereine in der Jugend wird sich allerdings vorerst wenig ändern. So bleiben die Jugendteams unterhalb der D-Jugend davon unberührt und jeweils in der Verantwortung der beiden Stammvereine. In der C- und D-Jugend soll dann die Zusammenarbeit beginnen.

„Ziel ist es, bei den gemischten Mannschaften jeweils die Trainingseinheiten und Spiele ungefähr gleich aufzuteilen. Genauso soll in diesen Mannschaften auch ein gemischtes Trainerteam die Jugendlichen fördern“, sind sich Oliver Schanzel (TSG Söflingen) und Susanne Häfele (SC Lehr), die zusammen die Jugendleitung übernehmen werden, einig.

Jugendliche stehen im Fokus

Langfristig soll den Kindern und Jugendlichen aus der Region der Handballsport sowohl leistungsorientiert als auch in Richtung Breitensport angeboten werden können. Darüber hinaus sollen die beiden Stammvereine gestärkt werden und die Zukunft der Damen- und Herrenmannschaften in Söflingen und Lehr sichergestellt werden. „Die Vereine müssen bestehen bleiben, um möglichst vielen die Chance zum Handball zu geben“, sind sich alle Verantwortlichen sicher.

Die zentralen Aspekte hierbei sind einerseits die Mitgliedergewinnung durch eine verstärkte Präsenz an Schulen und Kindergärten und anderseits die altersgerechte Entwicklungsförderung der Kinder und Jugendlichen durch ausgebildete und lizensierte Trainerinnen und Trainer an der Seitenlinie. Auch die Förderung der Übungsleiter soll gemeinsam und mehrmals im Jahr erfolgen.

Die Mitgliedergewinnung betrifft jedoch nicht nur die neugegründete Spielgemeinschaft, sondern generell den Handball im Raum Ulm. Hierzu streben wir eine Zusammenarbeit mit den anderen umliegenden Vereinen an. Konkurrenz belebt das Geschäft und durch die Bündelung unserer Kräfte und Fähigkeiten wollen wir das erreichen. In diesem Zusammenhang wollen wir mit der Unterstützung des Verbands Themen wie die Grundschulliga, die als Pilotprojekt bereits in Stuttgart und Heilbronn erfolgreich getestet wurde, oder die Mini-EM angehen.

Ausblick auf den Sommer und Herbst

Ein Ausblick auf den Sommer ist vergleichbar mit einem Blick in die Glaskugel. Noch ist schwer zu sagen, wann man wieder unbeschwert dem normalen Leben und auch dem Handball nachgehen kann. Unter Einschränkungen konnten zumindest zeitweise die jüngeren Jahrgänge kontaktarm an der frischen Luft trainieren. Wie sich die Situation weiter entwickelt bleibt abzuwarten.

Für einen Spielbetrieb gibt es seitens vom Verband noch keine Planung in Richtung Jugendqualifikation und einer Spielrunde im Herbst. Insgesamt soll die Spielgemeinschaft jedoch mit mindestens zwölf Mannschaften und über 120 Kindern und Jugendlichen am Spielbetrieb teilnehmen.