Für die Mannschaft von Trainer Tobias Klisch setzte es am Samstagabend in der Gemeindehalle Bittenfeld nach einer sehr schwachen ersten Halbzeit mit 26:32 (9:16) eine auch in dieser Höhe völlig verdiente Niederlage. Nach zwei verlorenen Spielen in Folge steht die Mannschaft nun mit 12:8 Punkten im Mittelfeld der engen BWOL-Tabelle.
Roland Kroll mit Comeback
Die schwere Auswärtsaufgabe begann für die Söflinger bereits mit einer Hiobsbotschaft beim Aufwärmen. Linksaußen Julian Blum hatte kurzfristig muskuläre Probleme im Oberschenkel und es war nur ein Kurzeinsatz möglich. Zum Glück gelang es den Verantwortlichen der TSG unter der Woche mit Roland Kroll einen alten Bekannten nachzuverpflichten. „Die Verletzungen von Lukas Francik und Dennis Hartmann haben uns kurzfristig gezwungen personell nochmals nachzulegen, da erwies es sich als glückliche Fügung, dass Roland bereits seit mehreren Wochen aus Lust und Laune bei uns mittrainierte“ so der sportliche Leiter Markus Brodbeck. Der Ex-Laupheimer Kroll selbst war von der Entwicklung ebenso überrascht: „Eigentlich wollte ich mich nur ein wenig fit halten und hatte Lust mal wieder als Spieler am Training teilzunehmen.“ Daraus wurden am gestrigen Abend aufgrund der Verletzung von Julian Blum dann fast 60 Minuten Einsatzzeit. Mit zwei Toren aus drei Würfen war das Comeback nach der langen Wettkampfpause auch sportlich zufriedenstellend.
Ausfall von Aaron Mayer in schwacher erster Halbzeit
Nach etwa zehn Spielminuten musste die Klisch-Mannschaft dann den nächsten Ausfall verkraften. Kapitän und Spielgestalter Aaron Mayer hatte Probleme mit seinem operierten Knie und konnte das Spielgeschehen fortan nur noch mit dicker Knie-Bandage von der Auswechselbank aus beobachten. Zu diesem Zeitpunkt war die junge Mannschaft von Bittenfeld jedoch bereits auf 7:3 enteilt.
Viele technische Fehler, eine schwache Wurfausbeute, sowie eine in keiner Phase aggressive und zupackende Abwehrreihe machten es den Bittenfelder Angreifern um den treffsicheren Kreisläufer Alexander Bischoff auch gänzlich einfach bis zur Halbzeit auf 16:9 zu stellen. Für Trainer Tobias Klisch war das Auftreten in der ersten Halbzeit nicht akzeptabel: „Wir wussten genau, was uns erwartet und dass wir in der Abwehr immer wieder in 1:1-Situationen bestehen und dann auch über Helferketten Druck auf den Ballbesitzer erzeugen müssen. Dies ist uns überhaupt nicht gelungen und hat auch mit Einstellung zu tun. Das geht so nicht.“
In der zweiten Halbzeit stimmt die Einstellung
Die Halbzeitansprache von Klisch zeigte zumindest in Sachen Einstellung Wirkung. Die Abwehr zeigte sich aggressiver und beweglicher und setzte den Bittenfelder Angriff nun besser unter Druck. Der Angriff, das Söflinger Prunkstück im bisherigen Saisonverlauf, blieb hingegen Stückwerk. Co-Trainer Philipp Eberhardt zählte am Ende des Spiels insgesamt 19 Fehlwürfe und 12 technische Fehler. In der logischen Konsequenz machte sich das etwas verbesserte Abwehrspiel dann auch nicht auf der Anzeigetafel bemerkbar und die Bundesligareserve um Trainer Jörg Ebermann konnte den Abstand bis zur 45. Minute konstant zwischen sieben und acht Toren halten. Tobias Klisch nutzte dann seine dritte Auszeit, um als letztes taktisches Mittel mit einer offenen Manndeckung zu schnellen Ballgewinnen zu kommen. Dies gelang tatsächlich und in der 51. Spielminute keimte beim Spielstand von 24:28 nochmals etwas Hoffnung auf. Zu diesem Zeitpunkt war mit Jannis Brinz jedoch bereits ein weiterer Spieler mit einer Ellenbogenverletzung aus dem Spiel. Letztlich ging dem stark dezimierten Kader dann die Kraft aus und Bittenfeld konnte nach einer Auszeit ihrerseits und drei Toren in Folge wieder auf 24:31 (56. Spielminute) davon ziehen. „Ich wusste natürlich, dass die Manndeckung Kraft kostet und wir das nicht durchhalten können. Wir haben auch da leider zu lange benötigt, um noch näher ranzukommen“, analysiert Trainer Klisch.
Am Sonntag Heimspiel gegen Weilstetten
Es gilt nun diese Niederlage aufzuarbeiten und wieder auf die Füße zu kommen. Beim Heimspiel am kommenden Sonntag (Anpfiff 17.30 Uhr) hinterlässt mit dem TV Weil-stetten zwar ein Gegner der unteren Tabellenhälfte seine Visitenkarte am Kuhberg, einfach wird diese Aufgabe jedoch auf keinen Fall. Der TVW verlor sein gestriges Auswärtsspiel beim Tabellenführer TV Plochingen in letzter Sekunde mit nur einem Tor. Zudem steht in Frage, welche der verletzten Spieler bis zum Sonntag wieder zur Verfügung stehen. Fest steht aber, die Mannschaft wird ein anderes Gesicht zeigen müssen, um den Anschluss an die oberen Tabellenplätze nicht zu verlieren.
TSG Söflingen: Lukas Bär (7/5), Kevin Kraft (6), Isaiah Klein (3), Max Keil (3), Moritz Bittner (2), Roland Kroll (2), Tim Hafner (2), Julian Blum (1)