Niederlage in der letzten Sekunde

Am Samstagabend mussten die Oberliga-Handballer der TSG Söflingen eine bittere 28:29 Niederlage gegen die SG H2Ku Herrenberg hinnehmen. Den Siegtreffer erzielte die SG dabei mit dem Schlusspfiff und sorgte damit für bitter enttäuschte Gesichter auf der Söflinger Bank. 

Es fühlte sich so an, wie vor acht Monaten, als die TSG Söflingen in der Rückrunde der Vorsaison in der Herrenberger Markweghalle den entscheidenden 7m nach abgelaufener Spielzeit nicht verwandeln konnte. Nur dieses Mal war es ein Wurf aus 15 Metern Entfernung, den Sandro Münch für die SG H2Ku zum 28:29 verwandeln konnte. Am Ende bleibt der TSG nichts, außer dem Wissen, dass mehr drin gewesen wäre.

Denn das Spiel ging gut los für die Ulmer Weststädter. Während der Angriff noch Startschwierigkeiten hatte, zeigte die Abwehr der TSG von Anfang an, wie der Plan für das Spiel aussehen sollte. Mit viel Beinarbeit zwang man die SG in der Anfangsphase zu einigen Fehlern, nur fehlte wie vor einer Woche die Kaltschnäuzigkeit. Die Gegenstoßchancen wurden einfach nicht mit aller Konsequenz genutzt, sodass man nach zehn Spielminuten nicht über eine 6:4 Führung hinauskam. Die SG reagierte und schickte Youngster Janne Böhm und Dominic Rose aufs Feld, der nach monatelanger Verletzungspause sein Comeback gab. Dann kam die Schrecksekunde für die TSG. Abwehrspezialist Lukas Francik bekam einen Herrenberger Ellbogen ins Gesicht und musste mit einer Platzwunde über dem Auge ins Krankenhaus gebracht werden. Steffen Klett war von nun an gezwungen die Abwehr defensiver einzustellen. In der Folge schafften es die Söflinger kaum noch Ballgewinne zu erzielen und die TSG musste gegen die gute Deckung der Gäste anlaufen. Die Lösungen im Angriff waren einfach nicht gut genug. Bis zu Pause gelangen lediglich weitere vier Tore, weswegen man trotz guter Abwehr mit 10:12 Rückstand in die Pause ging.

Der zweite Durchgang begann vielversprechend, die Abwehr ließ trotz der defensiveren Grundordnung kaum eine Chance für den Gegner zu und im Angriff setzte Steffen Klett auf den siebten Feldspieler. Mehrfach stellte SG-Coach Fabian Gerstlauer seine Abwehr um, aber nichts schien gegen die Söflinger Taktik zu helfen. Angeführt von Bastian Klett konnte die TSG bereits nach vier Minuten den Ausgleich erzielen, zwei Minuten später sogar wieder die Führung gehen. Zwischen der 40. und 50. Minute schien es so, als hätte die TSG das Ruder wieder völlig übernommen. In der 45. Minute erzielte Alex Schramm die erste Drei-Tore-Führung für die TSG. Bis zur 50. Minute konnte die Söflinger den Abstand halten, scheiterten dann aber wieder an den eigenen Fehlern im Angriff. Nun begann die Abwehr der TSG den Zugriff zu verlieren. Mit drei Toren in Folge glich die SG zum 25:25 aus, bei noch sieben Minuten zu spielen. Es war jetzt ein Fight um jeden Angriff. Die letzte Spielminute eröffnete Mats Salger mit dem Ausgleichstor zum 27:27, dass Janis Mezger nur 30 Sekunden später mit dem 28:27 beantwortete. Die TSG im Ballbesitz bei 59:30 auf der Uhr. Mit einem schönen Spielzug kam Rechtsaußen Moritz Bittner zum Wurf und verwandelte eiskalt zum 28:28. Es waren noch vier Sekunden Spielzeit übrig und Gerstlauer rief seine Männer nochmal zu einer Auszeit zusammen. Alle Herrenberger Spieler waren noch hinter der Mittellinie als die Schiedsrichter den Ball für die letzten Sekunden frei gaben. Doch in der Markweghalle ist es wie verhext für die TSG. Sandro Münch nimmt sich aus 15 Meter den Wurf mit Kontakt, der unglücklich aufsetzt und ins Tor der TSG fliegt. Bitterer konnte es nicht mehr laufen.

Es ist das zweite Spiel in Serie, in dem die Männer von Steffen Klett unnötige Punkte abgeben. Am Sonntag gilt es wieder in die Spur zu finden. Zu Gast auf dem Kuhberg ist das Tabellenschlusslicht aus Fellbach. Alles außer zwei Punkten wäre eine Enttäuschung für das Team, dass um jeden Preis zurück in die Spur finden will. Anpfiff ist um 17:30 Uhr in der Kuhberghalle.

Im Tor: Pawlak, Henke

Klett (7/4), Schaaf (4), Bittner (4), Fischer (4), Schramm (3), Salger (3), Francik (2), Mäck (1), Kraft, Kaulitz, Vesligaj, Eberhardt